Tschechische Post erhöht Preise

Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Vor allem für gewöhnliche Briefe müssen die Tschechen ab kommenden Monat nun tiefer in die Tasche greifen.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Wer in Tschechien ab 1. Februar über die staatliche Post einen Standardbrief bis 50 Gramm verschicken will, muss ab Montag 19 Kronen (74 Eurocent) zahlen, also drei Kronen (11 Eurocent) mehr als bisher. Auch wer will, dass sein Brief per Einschreiben sicher ankommt, muss tiefer in die Tasche greifen, die Sendung kostet nun 44 Kronen (1,72 Euro), das sind sechs Kronen (24 Eurocent) mehr als bisher. In vergleichbarem Maße steigen ebenfalls die Preise für schwerere Briefe. Über die Tarifänderungen informierte die Tschechische Post am Dienstag. Hingegen werden die Preise für kleine Pakete bis zwei Kilogramm nicht steigen.

Die Post rechtfertigt die Preissteigerungen damit, dass sie ihren Kunden auch weiterhin den gewohnten Service bieten will. Mit einem Netz von 3200 Filialen und mehr als 31.000 Angestellten ist die Tschechische Post im europäischen Vergleich tatsächlich gut aufgestellt. Dennoch hat der Staatsbetrieb mit einem Rückgang der Sendungen zu kämpfen, vor allem wegen der elektronischen Konkurrenz.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
So ist die Zahl der Sendungen in Papierform laut der Unternehmensleitung im vergangenen Jahr um elf Prozent gesunken. Tatsächlich werden kontinuierlich jedes Jahr rund sechs bis acht Prozent weniger Briefe, Rechnungen und ähnliches klassisch per Post verschickt, so ein Sprecher des Staatsbetriebs gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.

Auch deshalb will die Post weitere Kunden locken und bisherige Abnehmer halten, unter anderem mit einem neuen Treuesystem. So kann sich jeder Stammkunde eine Kundenkarte bestellen und von Rabatten profitieren.

Die Tschechische Post ist einer der größten Arbeitgeber hierzulande. Das Jahr 2016 konnte das Unternehmen bei einem Umsatz von 19,4 Milliarden Kronen (760 Millionen Euro) mit einem dicken Gewinn von 193 Millionen Kronen (7,6 Millionen Euro) abschließen. In diesem Jahr kommen auf die Post aber deutliche Mehrausgaben zu, denn auf Druck der Gewerkschaften musste sie die Löhne ihrer Angestellten erhöhen.