Tschechische Rüstungsindustrie steigert Exporte auf 555 Millionen Euro
Der tschechische Export von Waffen und Verteidigungsmaterial hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert von über 15 Milliarden Kronen (555 Millionen Euro) erreicht. Im Jahr davor (2014) wurde militärisches Gerät im Wert von 11,8 Milliarden Kronen (437 Millionen Euro) ausgeführt. Dies gab der Verband der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie am Dienstag in Prag bekannt.
Im vergangenen Jahr hätten sich die Zielgebiete des tschechischen Exports wesentlich verändert. Dies sagte der Vorsitzende des Verbands der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie, Jiří Hynek, am Dienstag in Prag. Der Anlass dafür war ein Wirtschaftsforum zum Thema „Armee, Sicherheit und die Rolle der Rüstungsindustrie im Kontext zur gegenwärtigen internationalen Lage“. „Die Ausfuhr in die USA und in die EU ist deutlich gestiegen. Der Zuwachs bei den USA war so stark, dass die Vereinigten Staaten schon bald zu unserem größten Handelspartner werden könnten“, sagte Hynek. Im Jahr 2014 war noch Saudi-Arabien der wichtigste Handelspartner Tschechiens im Rüstungsbereich.
Insgesamt 90 Prozent der Produktion tschechischer Rüstungsfirmen sind für den Export bestimmt. In anderen EU- und Nato-Ländern liegt der Anteil der Exportgüter in dieser Branche bei nur zehn bis dreißig Prozent des Gesamtproduktionsvolumens.
Im Jahr 2014 waren 31 Prozent des ausgeführten militärischen Geräts und Materials Verkehrsmittel, 23 Prozent Bestandteile der Lufttechnik, 13 Prozent Munition, 12 Prozent Elektronik und 7 Prozent Handwaffen. In der EU landeten 30 Prozent des tschechischen Waffenexports, im Mittleren Osten 27 Prozent. Jeweils 14 Prozent waren für Asien und für Amerika bestimmt, 10 Prozent gingen nach Afrika und 5 Prozent in europäische Länder außerhalb der EU.