Tschechische Wintersportzentren auf neue Saison bestens vorbereitet

Illustrationsfoto: Ondřej Tomšů

Noch ist es zu mild, doch die tschechischen Wintersportzentren sind schon auf die neue Skisaison vorbereitet. Am Dienstag haben ihre Vertreter verkündet, welche Angebote sie dafür bereithalten.

Illustrationsfoto: Ondřej Tomšů
An den Pisten der tschechischen Wintersportgebiete wartet anstelle veralteter Skilifte eine ganze Reihe neuer Seilbahnen auf die Skifahrer. Eine von ihnen ist die viersitzige Schwebebahn auf den Tannwalder Spitzberg (Špičák), die fast ein Kilometer lang ist. Auf weitere neue Skilifte trifft man im Riesengebirge, Altvatergebirge und in den Beskiden. Und am Keilberg im Erzgebirge entstand das größte komplexe Ski-Areal Tschechiens überhaupt, sagt dessen Sprecherin Hana Hoffmanová:

„Wir haben vor der Saison zirka 70 Millionen Kronen (2,7 Millionen Euro) investiert. Unsere größte Neuerung ist die Verbindung mit dem benachbarten Ski-Areal Neklid - Boží Dar. Zudem haben wir zwei Skipisten erweitert.“

Ebenso wurde viel in neue Schneekanonen und die Pistenaufbereitung investiert. Im SkiResort Černá hora - Pec im Riesengebirge setzt man dabei auf eine ganz neue Technologie. Es ist das sogenannte Snowsat-System, bei dem unter anderem die exakte Schneehöhe ermittelt wird, erläutert Ressort-Direktor Marek Labert:

„Auf Basis von Satellitendaten und der Kartierung der Piste sieht der Fahrer der Schneefräse direkt am Bildschirm, wie viele Zentimeter Schnee er unter seiner Maschine hat.“

Teilweise ändern wird sich auch der Verkauf von Skipässen. Die Betreiber des Ski-Areals Špindlerův Mlýn / Spindlermühle beispielsweise stellen elektronische Ticket-Automaten auf, um die Warteschlangen an den Eintrittskassen zu verringern. Dazu sagt dessen Direktor René Hroneš:

Illustrationsfoto: Jiří Fremuth,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
„Es entsteht ein neues Kundenzentrum mit einer Reihe von Ticket-Automaten, den Eintrittskassen und einem Infopunkt für Touristen. Der Verkauf der Tickets ändert sich also grundlegend.“

Doch auch die Preise sind gestiegen. In der Hauptsaison bezahlt ein Erwachsener durchschnittlich fast 600 Kronen (23 Euro) für einen Tages-Skipass, ein Kinderticket kostet 428 Kronen (16,60 Euro). Zum Vergleich: Im österreichischen Skisportareal Zell am See - Kaprun kostet die Tageskarte 53 Euro, im Ressort SkiWelt Wilder Kaiser Brixental 51 Euro. Allerdings stehen den 26 Pistenkilometern von Spindlermühle auch satte 284 Kilometer im Brixental gegenüber. Libor Knot ist der Chef des Verbandes der tschechischen Skizentren (AHS):

„Der Durchschnittspreis eines Skipasses in den 35 größten Zentren hat sich nur gering erhöht – es sind rund 3,5 Prozent. Rechnet man noch alle kleinen Areale im Land hinzu, so liegt die Steigerung bei zwei Prozent. Demgegenüber wachsen die Kosten für Energie und Löhne weitaus schneller.“

Mehrere Skizentren bieten den Kauf des Skipasses auch im Internet an. Online ist der Preis sogar um einiges billiger als an den Kassen vor Ort. Doch es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Touristen und Tagesausflügler im Winter nicht nur zum Skifahren in die Gebirge kommen. Viele suchen gleichzeitig das gastronomische Erlebnis oder Top-Unterhaltung. Deshalb entstehen auch immer mehr Restaurants und Party-Zonen. Wie beispielsweise im Ski-Areal Lipno. Der Sprecher des Areals ist Vojen Smíšek:

Illustrationsfoto: Barbora Němcová
„Diesen Trend beobachten wir schon seit einigen Jahren. Deshalb haben wir die Parole ausgegeben – mehr Spaß neben der Piste. In diesem Jahr haben wir uns dabei auf den Ausbau unserer Skicross-Strecke konzentriert. Wir bieten unseren Kunden zwei Parallelstrecken an, in die auch ein Tunnel eingebaut wurde.“

Auch in der neuen Saison können die Dauer-Skifahrer wieder den sogenannten Czech Skipass erwerben. Dies ist ein Saisonticket, das zur Nutzung von 23 Skizentren in ganz Tschechien berechtigt. Erwachsene zahlen dafür 11.000 Kronen (knapp 430 Euro), der Preis für den Kinder-Skipass liegt bei 8000 Kronen (310 Euro).