Tschechischer Gastronomie gehen täglich 414 Millionen Kronen verloren
Mit jedem Tag, an dem die gastronomischen Einrichtungen geschlossen haben, gehen dem Wirtschaftszweig in Tschechien 414 Millionen Kronen (15,7 Millionen Euro) an Einnahmen verloren.
Bis zum Ende des Jahres könnten die Einbußen insgesamt bis zu 70 Milliarden Kronen (2,7 Milliarden Euro) betragen. Darüber informierte die Marktforschungsgesellschaft Nielsen auf einer Online-Pressekonferenz am Freitag. Demnach konnten im Sommer die Einbrüche der ersten Corona-Welle nicht kompensiert werden. Die zweite Welle sorgt nun für weitere einschneidende Verluste. Die höchsten Ausfälle verzeichnen die Bars.
Nach dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr konnten in Tschechien 98 Prozent aller gastronomischen Einrichtungen wiedereröffnen. Bei den Bars wurde der Betrieb in zehn Prozent der Unternehmen nicht wiederaufgenommen.
Im HoReCa-Segment (Hotels, Restaurants, Cafés) wurden laut Nielsen im Frühjahr Verluste von 28,2 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro) verzeichnet. Die größten Einbußen von 58 Prozent gab es beim beim Umsatz mit Speisen. Der Verkauf von Bier schlug mit einem Minus von elf Prozent zu Buche.
Der Jahresvergleich des Zeitraums Januar bis September weist bei Restaurants für 2020 einen finanziellen Rückgang von insgesamt 23 Prozent auf, für Gasthäuser und Kneipen liegt er bei 22 Prozent. Die Einnahmen von Bars gingen seit dem vergangenen Jahr um 42 Prozent zurück, gab Nielsen weiter an.
Gewerkschaftsbünde und die Vereinigung der Hotels und Restaurants informierten schon im Oktober darüber, dass zum damaligen Zeitpunkt ein Drittel aller Restaurants in Tschechien geschlossen waren. Tausende von Menschen haben dadurch ihren Arbeitsplatz verloren. Ihre Zahl würde täglich steigen, hieß es.