Tschechischer PEN-Klub feiert 80. Geburtstag
Vor 80 Jahren, am 15. Februar 1925, wurde die tschechische bzw. tschechoslowakische Zweigstelle der internationalen Schriftstellerorganisation "PEN-Klub" gegründet. Eine Ausstellung in der Galerie Louvre dokumentiert ihre Geschichte.
Mit diesen Worten leitete der heutige Vorsitzende des tschechischen PEN-Zentrums, Jirí Stránsky, am Dienstag die Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag der tschechischen bzw. tschechoslowakischen Zweigstelle der internationalen Schriftstellerorganisation ein. Ort der Handlung war das Prager Café Louvre, in dem sich die Gründung damals abspielte.
Die 80-jährige Geschichte des PEN-Klubs dokumentiert eine Ausstellung in der Galerie Louvre, die Fotografien, Autografen, Bücher, Bilder sowie einige Archivdokumente zeigt. Der tschechoslowakische PEN-Klub wurde vor allem mit dem Anliegen ins Leben gerufen, "persönlichen Kontakten unter Schriftstellern zu dienen" und die Freiheit des Wortes zu verteidigen. Mit finanzieller Unterstützung der Regierung lud er ausländische Schriftsteller in die Tschechoslowakei ein. Die ursprünglich unpolitische Organisation verwandelte sich in den 30er Jahren in eines der ersten Foren, auf denen die faschistische Ideologie verurteilt wurde. Die Tätigkeit des tschechischen PEN-Klubs wurde 1942 durch die Nazis verboten und im Exil fortgesetzt. In der kommunistischen Ära war seine Existenz nur formal, und zur Wiedergeburt kam es erst nach 1989.
"Eine der wichtigsten Tätigkeiten des PEN-Klubs, nicht nur des tschechischen, sondern auch des internationalen, sind die Ausschüsse für in Haft gehaltene Schriftsteller. Ihre Erfolge sind nicht atemberaubend, weil die Regimes, mit denen wir zu tun haben, hart sind - besonders Kuba, China, aber auch etwa Länder wie die Türkei."
Der tschechische PEN-Klub vereinigt heute 216 Schriftsteller, Dichter, Literaturforscher, Kritiker und Übersetzer. Zu seinen Mitgliedern gehören auch der frühere und der jetzige Staatspräsident, Václav Havel und Václav Klaus.
