Tschechischer Staat hilft Unternehmen wegen hoher Energiepreise

Mit insgesamt einer Milliarde Kronen greift der Staat jenen Unternehmen in Tschechien unter die Arme, die unter den hohen Energiepreisen leiden. Dies gab Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (parteilos) am Donnerstag bekannt.

Jozef Síkela | Foto:  Regierungsamt der Tschechischen Republik

Konkret finanziert der Staat mit den Geldern die Bürgschaften, damit die Firmen nötige Kredite aufnehmen können. Gedacht sind die Hilfen für Unternehmen, bei denen die Ausgaben für Energie ab zehn Prozent der Gesamtkosten ausmachen. „Damit wird in erster Linie kleinen und mittelständischen Unternehmen geholfen, die am empfindlichsten auf die Änderungen äußerer Bedingungen – wie eben dem derzeitigen Anstieg der Energiepreise – reagieren“, erläuterte Síkela.

Die Unternehmen können Kredite in Höhe von einer bis zehn Millionen Kronen beantragen. Der tschechische Staat übernimmt dabei bis zu 80 Prozent der jeweiligen Bürgschaft.

Foto: ČT24

Außerdem erwägt die Regierung in Prag auch Hilfen für ausgewählte größere Unternehmen. So könnten die indirekten Kosten für Energie erstattet werden. Laut Síkela sind damit die Aufwendungen für die Emissionszertifikate gemeint. „In diesem Bereich handelt es sich um etwa 35 größere Firmen unter anderem aus den Branchen Stahl, Lederverarbeitung oder Chemie“, so der Minister.

Laut einer Erhebung des tschechischen Verbandes für Industrie und Verkehr klagen 43 Prozent seiner Mitglieder derzeit über einen Anstieg der Energiekosten um 20 Prozent oder mehr.

Autor: Till Janzer
schlüsselwort: