Turin 2006: Neumannova erkämpft erste Medaille für Tschechien
Am vergangenen Freitag wurden in Turin die XX. Olympischen Winterspiele feierlich eröffnet, und seit Samstag kämpfen 85 Nationen um die begehrten Olympiamedaillen, oder aber um die Wertschätzung, beim größten Event, das der Wintersport zu bieten hat, mit Engagement und Hingabe teilgenommen zu haben. Wie sich die Teilnehmer der Tschechischen Republik, die mit der Rekordzahl von 83 Sportlern in Turin am Start ist, am Wochenende geschlagen haben, darüber informiert Sie Lothar Martin.
"Wir alle wissen, dass die Ergebnisse gerade dieser Sportler, aber auch die von Lukas Bauer, Nikola Sudova, Sarka Zahrobska und einigen weiteren Athleten in dieser Saison bisher so außergewöhnlich gut waren, dass wir alle begeistert sind. Ich würde ihnen nur wünschen, dass ihnen auch das Glück nicht fehlen wird."
Eine ganze Reihe der genannten Sportler konnte Klaus bei den Wettbewerben des vergangenen Wochenendes im Piemont live verfolgen, sein Wunsch allerdings ging höchst selten auf. Da hatte sich zum Beispiel Skilangläuferin Katerina Neumannova für diese Olympiade fest vorgenommen, ihren bisherigen drei Silbermedaillen und einer Bronzenen endlich die krönende Goldplakette folgen zu lassen - doch vorerst hat sie dieses Ziel erneut knapp verpasst. In der Doppelverfolgung der Damen, einer ihrer Lieblingsdisziplinen, hatte sie nach einem glänzend geführten Rennen die gesamte Konkurrenz abgeschüttelt, bis auf eine: die Estin Kristina Smigun. Und die 28-jährige Smigun hatte auf der Zielgeraden mehr zum Zusetzen, so dass Katerina Neumannova wieder einmal "nur" Silber blieb. Doch die 32-jährige Südböhmin wirkte gefasst und nahm die knappe Niederlage sportlich hin:"Nun, das ist immerhin Silber bei einer Olympiade, das ist fabelhaft und ein perfekter Start. Das bringt mir innerlich etwas Ruhe für die weiteren Rennen. Aber wenn ich nun auch eine Medaille habe, Gold ist Gold, und dazu hat mir halt ein Stück gefehlt. Um dieses Stück war Smigun besser."Andere tschechische Sportler hätten sich indes riesig gefreut, wenn ihre tollen Leistungen mit Medaillen belohnt worden wären. Zum Beispiel Lukas Bauer in der Doppelverfolgung der Herren, der ständig an der Spitze Tempo machte, aber von den sich hinter ihm ausruhenden Langläufern noch auf Platz 10 verwiesen wurde. Oder Nikola Sudova, die ein schwieriges Programm gekonnt auf die Buckelpiste zauberte, von den Wertungsrichtern aber klar benachteiligt wurde, so dass leider nur Platz sechs heraussprang. Einzig Jakub Janda enttäuschte als Dreizehnter beim Springen von der Normalschanze. Warum und weshalb, und wie sich weitere tschechische Asse aus der Affäre gezogen haben, dazu erfahren Sie mehr am Mittwoch in unserem Sportreport.