U20-WM: Tschechiens Fußballer scheitern im Achtelfinale an Ungarn

(Foto: ČTK)

Am Dienstagabend schauten in Tschechien viele Fußballfreunde via TV ins ägyptische Alexandria. Dort schickte sich die Nachwuchsauswahl des Landes an, das Viertelfinale der U20-WM zu erreichen. Doch daraus wurde nichts. Im Elfmeterschießen behielt Gegner Ungarn mit 4:3 die Oberhand.

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Wie 2007 sollte sie auch diesmal wieder ein Ohrwurm werden für die tschechischen Fußballfans – die Fanfare der U20-Weltmeisterschaft. Ein Ohrwurm deshalb, weil sie die tschechischen Nachwuchsfußballer vor zwei Jahren in Kanada bis in das Finale begleitet hat. Dort waren die tschechischen Fußballtalente dann zwar Argentinien unterlegen, in der Heimat aber wurden sie wie Helden gefeiert und vom Premierminister wie vom Präsidenten empfangen. Die damaligen Stars wie Jan Šimůnek und Martin Fenin spielen heute für Wolfsburg bzw. Frankfurt in der 1. Bundesliga.

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Umso neugieriger waren die tschechischen Anhänger und die internationale Fachwelt auf die diesjährige U20-Auswahl aus Tschechien. Unter ihrem neuen Trainer Jakub Dovalil hatte das eingespielte Team in der Vorbereitung immerhin Europameister Deutschland in dessen Stadion mit 2:1 bezwungen. Bei der WM in Ägypten blieben die Tschechen dann auch in den Gruppenspielen ungeschlagen, ohne allerdings voll zu überzeugen. Nach dem 2:1-Auftaktsieg über Australien und dem 0:0 gegen Mitfavorit Brasilien sicherten sich die Spieler um Kapitän Ondřej Mazuch durch einen abschließenden 3:2-Erfolg über Costa Rica den zweiten Platz in der Gruppe E. Dadurch trafen sie im Achtelfinale auf die Ungarn, die sich in der angeblich schwächeren Gruppe F als Erster durchgesetzt hatten.

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Eine lösbare Aufgabe, glaubten die erfolgsverwöhnten Tschechen. Doch ihrem Optimismus ließen sie am Dienstag in Alexandria keine Taten folgen. Trotz spielerischer Überlegenheit und der größeren Anzahl an Chancen, kamen sie nach 90 Minuten nicht über ein 1:1 bzw. nach der Verlängerung über ein 2:2 hinaus. Also musste das Elfmeterschießen über Sieg und Niederlage entscheiden. Hier hatten die jungen Tschechen die schwächeren Nerven, denn von ihren sechs Schützen scheiterten gleich drei am ungarischen Torwart Gulácsi. Enttäuscht über das frühe Ausscheiden war danach auch Trainer Jakub Dovalil:

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„Ich denke, dass uns eine Platzierung unter den besten acht der Welt viel besser zu Gesicht gestanden hätte. Das hätte auch den realen Möglichkeiten dieses Teams entsprochen. Es hat sich aber wieder einmal gezeigt, dass es im Fußball keine Logik gibt. Ich wage zu behaupten, dass wir die etwas bessere Mannschaft waren. Leider sind wir aber im Elfmeterschießen gescheitert, daran lässt sich nun nichts mehr ändern.“

Nach der bitteren Niederlage gegen die Magyaren bleibt den tschechischen Nachwuchsfußballern jetzt nichts anderes übrig, als auf die kommende U21-EM zu setzen. Da wird das Gros von ihnen die Mannschaft bilden, die sich dann für die Schmach von Alexandria auch wieder rehabilitieren kann.

Autor: Lothar Martin
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