Umfrage: Knapp ein Drittel der Tschechen mit Stand der Demokratie zufrieden
Mit dem Stand der Demokratie in Tschechien ist nur knapp ein Drittel der Einwohner zufrieden. Und lediglich 18 Prozent der Menschen finden, dass die Politiker die Meinungen der einfachen Leute wahrnehmen.
Dies ergab die Mai-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Konsortium Central European Digital Media Observatory (CEDMO) durchgeführt.
Im Vergleich mit dem Nachbarland Slowakei herrscht in Tschechien eine größere Zufriedenheit mit der Demokratie. Konkret waren es hierzulande 31 Prozent der Befragten, die sich entsprechend äußerten. Die gegenteilige Meinung vertraten 42 Prozent. In der Slowakei bewerteten hingegen nur knapp 20 Prozent der Teilnehmer das Funktionieren der Demokratie positiv.
An der Umfrage haben in Tschechien 1047 und in der Slowakei 1004 Menschen ab 18 Jahre teilgenommen. In den weiteren Fragen stimmte ein Drittel der Tschechen der Aussage zu, dass im Rechtssystem alle gleichberechtig behandelt werden. Mehr als die Hälfte der Befragten meinten zudem, dass es egal sei, wer die Wahlen gewinne, denn die Lage im Land würde sich trotzdem nicht allzu sehr ändern. Und zwei Drittel der Menschen in Tschechien glauben, dass die Mehrheit der Politiker korrupt sei.
In der Studie ging es außerdem um das Thema Desinformation. „Etwa ein Drittel der Einwohner Tschechiens hält unrichtige Nachrichten, die nicht auf Fakten basieren, für wahr“, fasst Václav Moravec, CEDMO-Koordinator an der Karlsuniversität, zusammen. In der Slowakei liege diese Zahl noch höher, wobei die Fake News oft die politische Lage im eigenen Land beträfen: „Unter den Menschen dort herrschen große Befürchtungen, die Wahlen könnten gefälscht werden. Dies könnte von einigen Parteien als gezielte Taktik genutzt werden, die Wahlen im Falle eines Misserfolges anzuzweifeln“, fügt Moravec an.