Umsätze des tschechischen Einzelhandels 2020 zurückgegangen

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Die Umsätze des Einzelhandels in Tschechien sind ausschließlich des Verkaufs von Autos im vergangenen Jahr erstmals seit 2012 gesunken. Im Jahresvergleich liegt der Rückgang saisonbereinigt bei 0,9 Prozent, ohne Berücksichtigung der Saisonverkäufe bei 0,6 Prozent.

Marie Boušková  (Foto: Archiv des Tschechischen Statistikamtes)

Die größten Einbußen wurden beim Verkauf von Bekleidung und Schuhen registriert. Im Dezember konnte der Umsatz des Einzelhandels zwar zulegen – saisonbereinigt um 1,4 Prozent –, doch in der Mehrzahl der Monate schrumpften die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus den Daten hervor, die das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag veröffentlicht hat.

„Im Dezember durften die Geschäfte des Einzelhandels nach einer begrenzten Lockerung der Regierungsmaßnahmen für einige Tage öffnen. Das hat sich sofort in einem erhöhten Umsatz niedergeschlagen. Im Vergleich zum Dezember 2019 stieg er um 3,7 Prozent (nicht saisonbereinigt, Anm. d. Red.)“, erläuterte Marie Boušková vom Statistikamt. „Der Verkauf von Haushaltswaren beispielsweise lag um mehr als acht Prozent über dem des Vorjahrs. Die Umsätze aus den Online-Verkäufen erhöhten sich im Dezember sogar um mehr als 30 Prozent“, so Boušková. Im Vergleich zum November 2020 legte der Einzelhandel im Weihnachtsmonat um mehr als acht Prozent zu.

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Im gesamten vergangenen Jahr mussten die Händler von Bekleidung und Schuhen die größten Umsatzverluste einstecken – sie lagen bei 29,6 Prozent. Mit einigem Abstand folgen die Verkäufe von Waren aus den Bereichen Kultur, Freizeit und Sport, hier gingen die Umsätze um 10,9 Prozent zurück. Der Umsatz von Kraftstoffen sank um 7,9 Prozent. Demgegenüber hielten sich die Verluste und Gewinne in den Sparten der Lebensmittelverkäufe in etwa die Waage.

Den größten Zuwachs konnte hingegen der Umsatz von Waren verbuchen, die im vorigen Jahr über das Internet oder über Lieferdienste verkauft wurden – er lag bei 28,2 Prozent. Die Zugewinne von weiteren Branchen, die von der Corona-Pandemie eher profitierten, waren indes nicht größer als 2,5 Prozent.