Umwelt-Aktivisten protestieren gegen die Versicherung fossiler Brennstoffe

Eine Gruppe von Aktivisten hat am Montag vor dem Sitz des Versicherungsunternehmens Allianz in Prag demonstriert. Sie gehörten zur Initiative „Zastavme špinavé prachy“. Diese will auf die Versicherung fossiler Brennstoffe aufmerksam machen, die nach ihrer Meinung zur Klimakrise beiträgt.

Foto:  Initiative „Zastavme špinavé prachy“

Die Aktivisten hängten von einer nahen Brücke einen Transparent herunter, auf dem stand: „Gas ist Brücke in die Klima-Hölle“. Allianz-Sprecherin Marie Petrovová sagte: „Falls das Ziel der Kampagne die Allianz-Zweigstellen sein sollten, halten wir dies für sehr unfair, weil dort nur Menschen arbeiten, die physische Personen und Kleinunternehmer versichern.“

In Tschechien begannen damit die sogenannten „Aktionstage gegen eine schmutzige Versicherung“, bei denen Gruppen von Umwelt-Aktivisten an verschiedenen Orten der Republik gegen die Versicherung fossiler Brennstoffe protestieren werden. Mit Happenings wollen sie daran erinnern, dass die Versicherungsunternehmen Generali, Koperativa und Allianz fossile Brennstoffe versichern, deren Verbrennung die Hauptursache der Klimakrise ist. Die Versicherungsanstalten erklärten jedoch, dass sie derartige Versicherungen nur in eingeschränktem Umfang anbieten. Die Organisatoren des Protests fordern von den Versicherungsunternehmen vor allem, nicht mehr mit den Energieunternehmen ČEZ, Sev.en Energy und EPH zusammenzuarbeiten. Diese Forderung begründen sie mit dem Umstand, dass keines der Energieunternehmen bis 2030 die Kohleverbrennung zu beenden, wie dies die Experten empfehlen. Generali Česká pojišťovna und Kooperativa hatten Ende vergangener Woche bereits verkündet, ab kommenden Jahr die Kohlekraftwerke von ČEZ nicht mehr versichern zu wollen. Die Allianz hat sich verpflichtet, spätestens bis 2040 auf Handelsmodelle zu verzichten, die sich auf Kohleverbrennung stützen. Dies bedeute, dass die Versicherungsanstalt bereits jetzt den Ausbau oder den Betrieb von Kohlekraftwerken oder Gruben nicht mehr versichere, so Petrovová.

Die Aktivisten wollen mit den ihren Worten zufolge meist „lustigen und kreativen Happenings“ zudem darauf aufmerksam machen, dass die Versicherungskonzerne ebenso neue Gasprojekte nicht versichern sollten.