UNESCO-Kulturdenkmal: Dreifaltigkeitssäule in Olomouc begeht 250. Jubiläum

Dreifaltigkeitssäule in Olomouc

Auf die von der UNESCO zusammengestellte Liste des Weltkulturerbes wurden bislang zwölf Kulturdenkmäler eingetragen, die sich in der Tschechischen Republik befinden. Seit vier Jahren kann sich auch die Dreifaltigkeitssäule im mährischen Olomouc/Olmütz mit dem Attribut des UNESCO-Kulturerbes rühmen. Am Donnerstag, dem 9. September, sind genau 250 Jahre seit der Einweihung des einzigartigen Monuments vergangen. Martina Schneibergova berichtet.

Während die städtischen Mariensäulen in der Barockzeit zumeist als Ausdruck der Dankbarkeit für das Ende der relativ häufig auftretenden Pestepidemien errichtet wurden, wurden Dreifaltigkeitssäulen eher als Ehrensäulen erbaut, die eine große triumphale Symbolik trugen. Im Milieu der böhmischen, mährischen, aber auch österreichischen, slowakischen oder ungarischen Städte stellen Marktplätze ohne eine vorwiegend zentral platzierte Marien- oder Dreifaltigkeitssäule eher eine Ausnahme dar.

Die 35 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule, die auf dem Oberen Marktplatz in Olomouc steht, entstand in den Jahren 1716 bis 1754. Die reiche plastische Ausschmückung der Säule wird durch eine Kapelle ergänzt, die sich in der Säule verbirgt. Die Säule ist ein Werk Olmützer Steinmetze. Auf einer Marmortafel über dem Kapelleneingang kann man in Latein etwa Folgendes lesen: "Dem Gott in seiner Dreifaltigkeit und in Anwesenheit Ihrer Hoheiten Franz und Theresia wurde dieses Monument am 9. September 1754 von Kardinal Troyer geweiht." Am Donnerstag, dem 9. September, wird daher in Olomouc der 250. Jahrestag der Einweihung des einzigartigen Sakralwerks begangen. Nach den Einzelheiten befragte ich Josef Línek, den Leiter der Abteilung für Außenbeziehungen und Informationen im Olmützer Rathaus:

Wie bereits erwähnt wurde, steht die Dreifaltigkeitssäule seit vier Jahren auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Wirkt sich diese Tatsache in den letzten Jahren auch auf den Fremdenverkehr in Olomouc aus? Josef Línek meint dazu:

"Ja, wir haben diesen Einfluss schon verzeichnet. Es gibt in Tschechien inzwischen Reisebüros, die Reisen organisieren, bei denen die UNESCO-Denkmäler besucht werden, sodass mehr ausländische Touristen zu uns kommen, die sich speziell für diese Sehenswürdigkeit interessieren. Aber auch die Zahl der Besucher aus Tschechien ist gestiegen. Seitdem die Säule in die UNESCO-Liste aufgenommen wurde, ist die Kapelle in der Säule geöffnet und es werden hier auch Führungen angeboten. Vorher konnte man sich das Denkmal nur von außen anschauen."