Unihockey in Prag

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Die Tschechen nennen es Florbal, die Schweden sagen Innebandy und in Deutschland, Österreich und der Schweiz heißt es Unihockey. Gemeint ist eine spezielle Variante des Hockeys, die in Europa und vor allem in Tschechien immer beliebter wird. In Prag findet seit Donnerstag ein internationales Unihockey-Turnier statt. Mannschaften aus 18 Ländern kämpfen bei den "Czech Open" um den Sieg. Anna-Lotta Liss war dabei.

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Auf den Rängen der Sparta-Halle sitzen die Fans und feuern ihre Teams an. Unten auf dem Feld spielt "Tatran Stresovice" aus Prag gegen die "Alligator Malans" aus der Schweiz. Fünf Spieler jeder Mannschaft kämpfen um eine tennisballgroße Plastikkugel. Sie führen den Ball mit leichten Plastikschlägern in Richtung des gegnerischen Tores. Dort steht der sechste Mann. Er bewacht das etwa einen Meter breite und 60 Zentimeter hohe Tor. Der Ball flitzt über das Feld, von einem Schläger zum anderen und dann wieder gegen die Bande, die das ganze Feld begrenzt. Der Mannschaftssport "Unihockey" hat sich vor ungefähr 30 Jahren in Skandinavien aus dem Hallen- und Eishockey entwickelt. Der Torwart hat, ähnlich wie der Schlussmann beim Eishockey, einen Helm auf und Knieschoner an. Die braucht er auch: Weil das Tor so klein ist, muss er oft auf die Knie gehen, um Schüsse abzufangen, erzählt Marcus Hutter aus der Schweiz. Er ist Torwart und mit seinem Team bei "Czech Open" dabei.

"Es hat sich etabliert, das man als Torhüter auf die Knie geht, um zu rutschen. Man hat genug Haftung, so dass man sich bewegen kann. Das ist anders als beim Eishockey. So bleibt für die tiefen Schüsse eine kürzere Reaktionszeit."

In einer Schweizer Unihockey-Mannschaft spielt auch Cornelia Mergert. Ihr Team ist in Prag nicht am Start, aber zusammen mit einer Freundin feuert sie die "Alligators" nach Kräften an. Doch im Moment sieht es für die Schweizer nicht gut aus, "Tatran" hat schon fünf Tore Vorsprung.

Der Schlusspfiff ertönt. Die Alligators haben 6:1 verloren. So ganz sicher ist sich Cornelia Mergert nicht mehr, ob sie es bis ins Finale schaffen werden.

"Wenn sie so weiter machen, dann schaffen sie es nicht. Aber ich hoffe trotzdem darauf. Es gibt natürlich auch viele gute Teams aus anderen Ländern. "Finnsta" ist sicherlich hoch einzustufen und die Tschechen oder auch die schwedischen Teams."

Für den schwedischen Club "Wallenstam IBK" läuft es bislang sehr gut, freut sich Angreifer Isaac Rosen. Seine Mannschaft hat ihr erstes Spiel gewonnen.

"Die Stimmung in der Halle ist wirklich heiß. Es macht viel Spaß hier in Prag zu spielen. Unihockey ist einfach das schönste, was ich mir vorstellen kann."

Die Czech Open dauern noch bis zum Sonntag. Die Finalspiele werden in der T-Mobile-Arena ausgetragen.

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