Vater der Genetik - zum 185. Geburtstag von Johann Gregor Mendel

Johann Gregor Mendel

Er ist der bedeutendste Erbsenzähler der Wissenschaftsgeschichte: Bei seinen Kreuzungsversuchen an Erbsenpflanzen entdeckte der Brünner Abt Johann Gregor Mendel in den 1860er Jahren die Grundlagen der Vererbung. Geboren wurde er am 22. Juli 1822, vor nunmehr also 185 Jahren im schlesischen Heinzendorf / Hyncice. Thomas Kirschner erinnert an den Wegbereiter der modernen Genetik.

Ein weiches, gutmütiges Gesicht mit hoher Stirn, die wachen Augen blicken durch eine zierliche Goldrandbrille - das Bild des Brünner Augustinerabtes Johann Gregor Mendel fehlt heute in keinem Biologielehrbuch.

"Mendel hat eine enorme Bedeutung, und das nicht allein für die Genetik, auch wenn in diesem Bereich seine bedeutendsten Entdeckungen fallen: die drei so genannten Mendelschen Gesetze, die Grundlagen der Vererbungslehre. Seine Forschungen an Erbsenpflanzen markieren den Beginn der modernen Genetik, auch wenn sie zunächst in Vergessenheit geraten waren und dann erst um die Jahrhundertwende wieder entdeckt wurden",

so Ondrej Dostal, Leiter des Brünner Mendel-Museums. Im ehemaligen Alt-Brünner Augustinerkloster, der Wirkungsstätte Mendels, erinnert das Museum seit nunmehr fünf Jahren an Leben und Werk des großen Sohnes der Stadt. Aus einfachsten Verhältnissen musste sich Mendel emporarbeiten; der Eintritt in den geistlichen Stand erlaubte es ihm, seinen wissenschaftlichen Interessen nachzugehen. Im seinem Brünner Klostergarten machte er meteorologische Studien, vor allem aber die Kreuzungsversuche an Erbsen. Hier beginnt der Weg, der bis zur heutigen Gentechnik führt. Nicht nur die wichtigsten Meilensteine dieser Entwicklung sind im Brünner Mendel-Museum nachgezeichnet, erläutert Museumsleiter Ondrej Dostal:

"Zu sehen gibt es natürlich auch Exponate aus dem Nachlass von Gregor Mendel, zum Beispiel seinen Gehstock, seine Brille und natürlich seine Bücher und seine Notizhefte und anderes aus dem täglichen Leben. Diese Dinge haben sich hier in der Augustiner-Abtei in Alt-Brünn erhalten."

Gestorben ist Johann Gregor Mendel am 6. Januar 1884 im Alter von nur 61 Jahren. Seine wissenschaftlichen Leistungen aber sind bis heute lebendig.