Verhaftete tschechische Touristen in Sambia – Sondergesandter optimistisch
Ihren Urlaub hatten sich drei tschechische Touristen sicher anders vorgestellt. Sie sind durch Sambia, einen Binnenstaat im südlichen Teil Afrikas, gereist und stehen nun vor einer Anklage wegen Spionage. Die Tschechische Republik hat einen Sondergesandten geschickt, der die Freilassung der Touristen erreichen soll.
Auf dem Fotoapparat der drei fand die Polizei auch Bilder von Kasernen – den Vorwurf der Spionage lehnen aber alle drei vehement ab. Sie hätten nicht gewusst, dass es sich bei einigen Häusern, die sie aus der Ferne fotografiert haben, um militärische Anlagen gehandelt habe, so Jan Coufal, einer der drei Touristen.
Die Verhandlungen der offiziellen tschechischen Stellen gestalteten sich jedoch schwierig. Weder der tschechische Botschafter in Simbabwe noch Außenminister Karel Schwarzenberg konnten Kontakt mit dem sambischen Außenminister aufnehmen. Daher hatte sich das Außenressort entschlossen, den Sondergesandten zu schicken. Galuška zeigte sich nach seinen ersten Verhandlungen in der Hauptstadt Lusaka am Freitag optimistisch:„Ich glaube, nach den ersten Gesprächen, dass die Sache günstig ausgehen wird und die Anklage fallen gelassen wird beziehungsweise es nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommen wird.“
Im Falle einer Gerichtsverhandlung und einer anschließenden Verurteilung drohen den drei Tschechen Haftstrafen von bis zu 25 Jahren. Einen Prozess möchte die tschechische Seite aber mit politischen Verhandlungen verhindern. Allerdings ist die politische Situation in der ehemaligen britischen Kolonie zurzeit unübersichtlich: Es gab einen politischen Wechsel und die Präsidentenwahlen stehen vor der Tür. Der tschechische Botschafter in Simbabwe sieht hinter der Festnahme daher auch eher landesinterne wahltaktische Gründe.
Ebenjenem amtierenden sambischen Präsidenten, Michael Sata, hat auch das tschechische Staatsoberhaupt, Václav Klaus, einen Brief geschrieben. Darin bittet er seinen Amtskollegen um die Freilassung der Tschechen. Sie hätten sicherlich keine Straftat im Sinne gehabt, als sie das Flugzeug fotografierten. Der Präsident fügte in seinem Brief hinzu, dass er an eine schnelle und gerechte Beurteilung der Angelegenheit glaube.