Vertrauen in tschechische Wirtschaft sinkt leicht
Das Vertrauen in die tschechische Wirtschaft sank im August gegenüber dem Vormonat um 1,1 Zähler auf 98,6 Punkte. Es ging zum zweiten Mal in Folge zurück, im Juli betrug der Rückgang jedoch 4,3 Punkte.
Im August verschlechterte sich das Vertrauen der Unternehmer, was sich auf die Entwicklung in der Industrie und im Tourismus auswirkte. Demgegenüber ist das Vertrauen der Verbraucher gestiegen. Dies geht aus den Daten hervor, die das tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Dienstag veröffentlichte. Im Vergleich zum August 2020 liegen alle Indikatoren auf einem höheren Niveau.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse laut ČSOB-Analyst Petr Dufek aber keine Rückkehr zum allgemeinen Pessimismus. Seiner Meinung nach gehe es vielmehr darum, den bisherigen Optimismus etwas zu bremsen, der nach der Lockerung der Anti-Pandemie-Maßnahmen mit hohen Erwartungen verknüpft war. „Der leichte Rückgang des Optimismus ist ein Spiegelbild der Probleme mit Lieferungen in Industrie und Handel und der unerfüllten Erwartungen bei Dienstleistungen. Die Umfrage zeigt auch, dass die Unternehmen mit weiteren Preiserhöhungen rechnen, die die Verbraucher befürchten. Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt jedenfalls positiv und sollte sich positiv auf das Ergebnis der Wirtschaft im dritten Quartal auswirken“, sagte Dufek.
Auch der Ökonom der tschechischen Kommerzbank (Komerční banka), Michal Brožka, glaubt, dass das allgemeine Vertrauen in die Wirtschaft jetzt auf dem Niveau vor der Pandemie liegt, und das trotz des Rückgangs im August. Dies deute an, dass die Wirtschaft wieder expandiere. „Das Risiko für die Entwicklung in den kommenden Monaten ist die Delta-Variante des Coronavirus, sowie in Industrie und Baugewerbe die Verfügbarkeit von Produktionsmitteln“, so Brožka.
Die Umfrage unter Unternehmern und Verbrauchern fand in der ersten August-Hälfte statt.