Von Majolika bis Sliwowitz: Mährischer Salon in Uherske Hradiste
Die südmährische Stadt Uherske Hradiste / Ungarisch Hradisch ist das Zentrum der mährischen Slowakei - einer Region, die im allgemeinen Bewusstsein durch herrliche Volktrachten, melodische Zimbelmusik sowie gute Weine bekannt ist. Was alles gehört zum mährischen Erbe? Einen Eindruck davon können sich die Besucher des 1. Salons Mährischen Erbes machen, das am 10. und 11. November im Haus Reduta in Uherske Hradiste stattfinden wird.
Der bevorstehende Salon wird vom Verein "Moravske dedictvi" zu Deutsch Mährisches Erbe initiiert, und er stellt die erste Präsentation der Vereinigung dar, die vor zwei Jahren gegründet wurde. Seine Mitglieder sind etwa 30 Unternehmer aus verschiedenen Bereichen, neben Kunsthandwerkern und Bäckern sind hier auch Veranstalter kulinarischer Schifffahrten oder Architekten vertreten. Sie haben den Verein gegründet, um Produkte aus der Region zu unterstützen. Unter den Produkten findet man die Majolika von Tupesy, Maisstrohfiguren, Feinsteingutkeramik, Blaudruckstoff, aber auch die mährischen Quarkkollatschen, Weine oder Sliwowitz. Nach den Hauptzielen des Salons mährischen Erbes fragte ich Architekt Ivo Ondracka:
"Wir möchten, dass bei dieser Veranstaltung die Besucher in ein Milieu geführt werden, das wir mit der Vorstellung unseres mährischen Erbes verbinden. Es geht uns nicht nur darum, dass sie bestimmte Produkte kennen lernen, sondern dass sie die Möglichkeit haben, selbst auszuprobieren, wie beispielsweise eine Puppe aus Maisstroh entsteht oder wie man mit Ton arbeitet oder wie Körbe geflochten werden. Dabei können sie auch Wein oder einen Schluck Sliwowitz kosten. Wir wollen auch zeigen, wie schön die Landschaft in Flussnähe ist, die sonst flach und auf den ersten Blick wenig interessant scheint. Im Salon wird die Region außerdem mit den Augen bildender Künstler vorgestellt. Hier wird wiederum ein anderer Blickpunkt gezeigt."
Zur Teilnahme am Salon hat der Verein nicht nur seine Mitglieder, sondern laut Ivo Ondracka auch alle anderen eingeladen, die an der Ausstellung mitwirken wollten. Denn es geht dem Architekten zufolge darum, für einige Stunden an einem Ort zusammenzukommen und sich über mährische Tradition und Kultur auszutauschen. Da der Salon zum ersten Mal stattfindet, trauten sich die Veranstalter nicht abzuschätzen, wie groß das Interesse der Einheimischen oder auch der Touristen an der Präsentation sein wird. Sie hoffen allerdings darauf, mit dem diesjährigen Salon eine Tradition begründen zu können.