Mährischer Salon: Ein Schmaus für Aug und Gaumen

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Majolika, geflochtene Körbchen, gestickte Volkstrachten, kleine Rosinenkuchen, Honigwein. Dieses schmackhafte und ansehnliche Allerlei gab es am vergangenen Wochenende im Saal Reduta zu sehen und zu kosten. Der befindet sich im historischen Gebäude des ehemaligen Jesuitengymnasiums im südmährischen Uherske Hradiste. Dort wurde am vergangenen Wochenende der erste „Salon des Mährischen Erbes“ veranstaltet.

Die Töne einer Zimbalkapelle aus dem Hauptsaal waren lauter als die Orgelmusik, die man aus der nebenstehenden Kirche doch noch ganz leise hören konnte. Viele der Kirchenbesucher strömten aber gleich nach der Messe in das Nachbargebäude, in dem diesmal eine bunte Auswahl von typisch mährischen Produkten vorgestellt wurde.

Hana Spalkova
Die ausgestellten Stücke konnte man meistens auch kaufen. An einigen Ständen konnte man sogar die eigenen Fähigkeiten testen und sich einmal selbst im Handwerk versuchen - natürlich unter der sorgfältigen Aufsicht eines Experten oder einer Expertin. Hana Spalkova, die hier die uralte Technik des Korbflechtens vorführte, konnte sich über Mangel an Interessenten nicht beklagen.

„Mein Ururgroßvater hat sich schon mit diesem Handwerk befasst. Er hat klassische Körbe geflochten. Ich habe einiges darüber von meiner Oma gehört. Die Werkzeuge sowie das Material, die erhalten geblieben sind, konnte ich aber nicht mehr benutzen. In Buchlovice habe ich den wirklichen Meister dieses Handwerks, Frantisek Danhel, erlebt. Das Handwerk hat mir sehr gut gefallen, und da sagte ich mir: Warum soll ich es nicht ausprobieren?“

Hana Spalkova hat inzwischen Kunden in der ganzen Welt: Vor kurzem hat sie beispielsweise Möbel für Interessenten aus Norwegen geflochten.

Dekorative Lebkuchen, Maisstrohpuppen, fein geschnitztes Spielzeug sowie Wein und typisch mährisches Gebäck konnte man im mährischen Salon nicht nur bewundern, sondern auch kaufen. Auch die Landschaft und Architektur der mährischen Slowakei kamen hier nicht zu kurz: Es wurden einige Dokumentarfilme aus der Region gezeigt. Man konnte auch einen der Vorträge besuchen.

Martin Zufanek
Der Salon wurde vom Verein „Moravske dedictvi“ (Mährisches Erbe) organisiert, der von etwa 30 Unternehmern aus der Region gegründet wurde. Der Vereinsvorsitzende Martin Zufanek stellte in der Reduta das Sortiment seiner Familienfirma vor, die seit sieben Jahren Naturliköre und Spirituosen herstellt.

„Den ersten Salon des mährischen Erbes haben wir mit dem Ziel ins Leben gerufen, um die regionalen Produzenten zusammenzuführen. Wir wollten zeigen, was wir alles können. Heute am Sonntag sind mehr Leute als am ersten Tag gekommen. Viele der Besucher nutzen die Möglichkeit, verschiedene mährische Spezialitäten zu kosten. Viele Leute interessieren sich aber auch dafür, wie früher Töpfe erzeugt oder Körbe geflochten wurden. Mit den Besucherzahlen sind wir zufrieden.“

Die positive Resonanz weckt daher bereits die Vorfreude auf einen zweiten „Salon des Mährischen Erbes“.

Fotos: Autorin