Vor 30 Jahren rollte der erster Verkehr über eine tschechische Autobahn

Am Donnerstag können die tschechischen Straßenbauer auf ein kleines Jubiläum zurückblicken. Vor genau 30 Jahren, am 12. Juli 1971, wurde nämlich das erste Teilstück des heute über 500 Kilometer langen Autobahnnetzes in Tschechien für den Verkehr freigegeben. Näheres dazu von Lothar Martin.

Autobahn D8 Doksany-Lovosice
Über den Bau von speziellen Straßen für Automobile hat man in der damaligen Tschechoslowakei bereits im Jahre 1930 erste Überlegungen angestellt. Im Dezember 1938 hat die seinerzeitige Regierung einen Entwurf zum Bau einer Autobahn verabschiedet, der vorsah, die Hauptstadt Prag über diesem Wege mit Brno/Brünn, Zilina, Kosice/Kaschau und der östlichen Grenze der damaligen Tschechoslowakei zur Ukraine zu verbinden. Ein Jahr später wurden auch die ersten Arbeiten an dieser Autobahn aufgenommen, doch der Krieg sorgte schnell für die Unterbrechung der Bautätigkeit. Nach Kriegsende begann man die Fertigstellung der großen Brücken fortzusetzen, doch schon drei Jahre später folgte der nächste Baustopp.

Erst im Jahr 1958 wurde erneut über den Bau der tschechischen Autobahnen entschieden. Es dauerte aber noch ganze neun Jahre bis man mit dem Bau des ersten Teilstücks auf der Autobahn D 1 zwischen Prag und Brünn begann. Es war der 22,6 km lange Abschnitt von Prag nach Mirosovice, der - wie bereits erwähnt - vor genau 30 Jahren seiner Bestimmung übergeben wurde. 1980 war dann die komplette Autobahn von Prag über Brünn bis nach Bratislava fertiggestellt. Das finanzielle Problem spielte in all den Jahren immer eine gewichtige Rolle für den scheibchenweisen Ausbau des Autobahnnetzes. Nach der politischen Wende 1989 kamen noch zwei andere Problemfelder hinzu: ungeklärte Eigentumsfragen und ein erhöhter Widerstand durch sich bildende und immer besser formierende Umweltschutzbewegungen. Mittlerweile gibt es aber auch Bewegungen für den Bau von Autobahnen im Lande, wie die Initiative für den Bau der Autobahn D 3 von Prag nach Ceské Budejovice/Budweis, worüber uns der Generaldirektor des Baukonzerns Stavby silnic a zeleznic (SSZ), Borivoj Kacena, wie folgt informierte:

Über weitere Einzelheiten bei der Entwicklung des Autobahnnetzes in Tschechien berichten wir in unserem nächsten Verkehrsmagazin "Mobil ans Ziel", das wir am Freitag Nachmittag bzw. am Samstag Vormittag ausstrahlen.