Vor 50 Jahren fuhr in Prag der letzte Obus ins Depot
Oberleitungsomnibusse, oder kurz: Obusse, waren im Prager Nahverkehr seit dem 29. August 1936 im Einsatz.
Der erste trolejbus, wie die tschechische Bezeichnung lautet, fuhr auf dem Gebiet des heutigen sechsten Stadtbezirks. Er brachte die Passagiere auf die dortige Anhöhe, die die damaligen „kurzatmigen“ Autobusse nur schwer überwanden.
Obusse waren mehr als drei Jahrzehnte lang ein wichtiger Teil des öffentlichen Stadtverkehrs. (Als der Nationalausschuss 1963 ihre Abschaffung beschloss, waren 180 dieser Fahrzeuge in den Prager Straßen im Einsatz. Über den Grund für die Entscheidung wird bis heute spekuliert. Der letzte Obus jedenfalls bediente am 15. Oktober 1972 die Trasse zwischen den Stationen Orionka und Stadion Strahov.
Rückkehr nach 50 Jahren
Wegen ihres niedrigen Schadstoffausstoßes und dem energieeffizienten Betrieb hat der Magistrat inzwischen aber die Rückkehr der Obusse veranlasst. Schon im Januar begann der Ausbau einer Linie, die von Palmovka über Prosek und Letňany nach Čakovice führen wird. Die ersten Passagiere sollen bereits im kommenden Jahr auf der elf Kilometer langen Strecke transportiert werden.