Wächterinnen auf dem Hradschin

Pavlína Závodská (Foto: CTK)
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In den Wachhäuschen vor den Toren der Prager Burg standen seit der Zeit der ersten Tschechoslowakischen Republik nur Männer. Damit ist jetzt Schluss: Ab Donnerstag bewachen auch zwei Frauen den Hradschin.

Pavlína Závodská - rechts  (Foto: CTK)
Die Prager Burgwache nimmt damit zum ersten Mal in ihrer 87-jährigen Geschichte weibliche Rekruten auf. Oberstleutnant Karel Niederhafner erklärt, warum die Einheit nun auf Soldatinnen setzt:

"Am ersten Januar 2005 sind zwei Frauen mit dem Dienstgrad Feldwebel bei der Burgwache eingetreten. Dies geschah im Rahmen der Professionalisierung der tschechischen Streitkräfte."

Pavlína Závodská  (Foto: CTK)
Die Prager Burgwache besteht heute aus 608 Berufssoldaten. Das war nicht immer so: Bis 2004 konnten junge Männer in der Einheit auch ihren Grundwehrdienst leisten. Einige Rekruten hatten in den vergangenen Jahren wiederholt wegen skandalöser Handlungen von sich Reden gemacht. Präsident Václav Klaus setzte sich daher dafür ein, dass nur noch Berufssoldaten in die Reihen der Burgwache aufgenommen werden. Die beiden Soldatinnen profitieren von dieser neuen Regelung. Eine Sonderbehandlung dürfen sie allerdings nicht erwarten, wie Petr Hajek, Pressesprecher des tschechischen Präsidenten Klaus, betont:

Pavlína Závodská  (Foto: CTK)
"Diese beiden Frauen haben sich ganz normal im Rekrutierungszentrum angemeldet und eine standardgemäße Vorbereitung im Ausbildungszentrum absolviert. Sie genießen keinerlei Begünstigungen. Zur Zeit ihrer Dienstausbildung wohnen sie wie die anderen Soldaten, haben allerdings ein separates Zimmer."