Wandel in der Autobranche: VW in der Krise - Skoda im Aufwind
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden größten EU-Erweiterung aller Zeiten fragt man sich in den jetzigen EU-Mitgliedsländern immer öfter: Was bringt uns der Beitritt der zehn neuen Staaten? Viele Menschen - durch politische Sonntagsreden und einseitige Medienberichte etwas irritiert - sehen dieser Erweiterung mit gemischten Gefühlen entgegen, fürchten verängstigt um ihren Arbeitsplatz oder aber um die Auslagerung ihrer Produktion in die so genannten Billiglohnländer. Dass aber Staaten wie die Tschechische Republik schon längst auch über wirtschaftlich florierende Firmen verfügen, wird oft vergessen. Das größte und bedeutendste Unternehmen des Landes, die Skoda Auto Aktiengesellschaft, hat sich dabei bereits zu einem echten Stützpfeiler des VW-Konzerns gemausert.
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden größten EU-Erweiterung aller Zeiten fragt man sich in den jetzigen EU-Mitgliedsländern immer öfter: Was bringt uns der Beitritt der zehn neuen Staaten? Viele Menschen - durch politische Sonntagsreden und einseitige Medienberichte etwas irritiert - sehen dieser Erweiterung mit gemischten Gefühlen entgegen, fürchten verängstigt um ihren Arbeitsplatz oder aber um die Auslagerung ihrer Produktion in die so genannten Billiglohnländer. Dass aber Staaten wie die Tschechische Republik schon längst auch über wirtschaftlich florierende Firmen verfügen, wird oft vergessen. Das größte und bedeutendste Unternehmen des Landes, die Skoda Auto Aktiengesellschaft, hat sich dabei bereits zu einem echten Stützpfeiler des VW-Konzerns gemausert. Seit 1991 sind die Automobilbauer aus Mladá Boleslav nun schon Mitglied in der Volkswagen-Gruppe und noch immer schreibt das rund 22.800 Beschäftigte zählende Unternehmen schwarze Zahlen. Erst vor kurzem, Ende Februar, hat Skoda in Indien eine neue Montagehalle für die Produktion seiner Fahrzeuge eröffnet. Damit soll der Absatz in Vorderasien, der von 189 Wagen im Jahr 2001 auf inzwischen knapp 4500 Wagen gestiegen ist, weiter erhöht werden. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu der des VW-Mutterkonzerns in Deutschland, wo man im Jahr 2003 einen Gewinnverlust von 1,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr hinnehmen musste. Obwohl der Gewinn immer noch 1,1 Milliarden Euro betrug, will Volkswagen nun die Reißleine ziehen und bis Ende des Jahres 2005 rund 3,5 Prozent seiner Beschäftigten - das sind ca. 5000 Arbeitnehmer - entlassen. Keine rosigen Aussichten also in Niedersachsen. Umso mehr wusste der Ministerpräsident dieses Bundeslandes, Christian Wulff, dann auch die stabilisierende Rolle von Skoda im VW-Verbund zu schätzen:
"Ohne Frage hat sich das frühe Engagement von VW in der Tschechischen Republik für uns gelohnt und für die Tschechische Republik. Es ist ein klassischer Fall, dass beide Seiten davon Nutzen haben. Und natürlich muss ich auch ein bisschen darauf achten, dass die Skodas inzwischen so gut sind, so qualitativ hochwertig und konkurrenzfähig sind, dass nicht am Ende der eine oder andere hier nur noch nach Skoda verlangt, sondern eben auch möglichst in der Tschechischen Republik so mancher VW und Audi in Zukunft verkauft werden kann. Deswegen haben wir ein Interesse daran, dass die Einkommen in der Tschechischen Republik steigen und dort eben die gesamte Palette des Konzerns VW im Angebot ist und auch verkauft werden kann. Aber Skoda ist eine Erfolgsgeschichte der weltweiten Automobilwirtschaft sowie eine Perle im Konzern VW. Und als Aufsichtsrat von VW sage ich: Ich bin froh, dass ich solche Perlen im VW-Konzern habe, und davon haben beide Seiten Nutzen."