Warten auf winterliches Weiß - Skifahren in Tschechien nur begrenzt möglich

Meist beginnt nach Weihnachten endlich die Skisaison. Doch in Tschechien ist es in diesem Winter wie andernorts in Europa derzeit auch: Vergeblich wartet man auf das erste natürliche Weiß, das zum Hinabschwingen oder Langlaufen reicht. Deswegen wurde beispielsweise bereits das traditionelle Weltcuprennen der Skilangläufer in Nove Mesto na Morave abgesagt, das am Samstag hätte stattfinden sollen. Andernorts versucht man, wenn auch ökologisch nicht sonderlich empfehlenswert, mit dem Einsatz von Schneekanonen der Natur ein Schnippchen zu schlagen.

Foto: CTK

Wenn beim Webserver www.holidayinfo.cz hinter den aktuellen Schneeinformationen die Farbe rot auftaucht, dann heißt das nur eins: Ski und Rodel nicht möglich. Und Rot leuchtete einem am Mittwochmorgen auf den Webseiten fast überall entgegen. Nur elf der insgesamt über 80 Skiareale hatten bereits den Betrieb eröffnet. Meist sieht es dabei aus wie im Riesengebirgsort Spindlermühle / Spindleruv Mlyn. Martina Cermakova vom Skiareal Spindl:

"Leider gibt es dieses Jahr nur wenig Naturschnee. Die meiste Zeit lagen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt, und wir konnten auch keinen Kunstschnee herstellen. Aber seit gestern hat sich das gewandelt und wir beschneien wenigstens mit Kunstschnee."

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Bis Mittwoch lief deswegen selbst im größten Wintersportort des Landes nur ein Lift, und das im Skigebiet Horni Misecky auf fast 1300 Meter Höhe. Am Donnerstag soll dann in Spindlermühle ein weiterer Lift in Betrieb sein.

"Und ab Freitag läuft dann auch der Zweiersessellift im Skigebiet Svaty Petr. Dann lässt sich am kleinen Hang der schwarzen Piste Ski laufen", so Martina Cermakova.

Nicht sehr viel besser sah es am Mittwoch auch in den anderen zehn Orten aus, in denen sich in Tschechien Ski laufen ließ. Im Riesengebirge, dem Böhmerwald oder dem Erzgebirge, wo einige wenige Lifte in Betrieb waren, lagen maximal 30 Zentimeter Schnee, und der stammte meistenteils aus den Schneekanonen. Die Besucher hält das allerdings nicht ab, in die Berge zu fahren. Wie die Presse berichtet, kehrt kaum jemand wegen mangelnden Schnees um und storniert seine Unterkunft. Viele genießen die Bergluft dann eben bei Spaziergängen.

Und das dürfte sich in den nächsten Tagen auch nicht durchschlagend ändern. Meteorologen sagen zwar leichten Schneefall in den Bergen voraus, aber mehr als fünf bis zehn Zentimeter sollen es bis zum Wochenende nicht werden. Kein Vergleich mit vergangenem Jahr, wie Martina Cermakova vom Skiareal Spindl sagt:

"Im vergangenen Jahr konnte zu dieser Zeit bereits Ski gefahren werden. Es war aber auch ein extrem langer und guter Winter mit viel Schnee, so dass bereits Ende Oktober, Anfang November mit dem Skilaufen begonnen wurde."