Was haben Chanuka-Fest und Weihnachten gemeinsam?
Was haben das jüdische Chanuka-Fest und das Weihnachtsfest gemeinsam? Dieser Frage geht Robert Rehák, Vorsitzender der tschechischen Gesellschaft der Christen und Juden, in der folgenden Betrachtung nach:
Was haben das jüdische Chanuka-Fest und das Weihnachtsfest gemeinsam? Viele würden wohl gleich antworten: "Die beiden Feste sind zur gleichen Zeit!" Ja, das stimmt wirklich. Chanuka ist zwar acht Tage lang, und Weihnachten daurt nur eine Nacht. Aber dieses Jahr zünden die Juden an dem Abend, an dem sich die Mehrheit der Christen an die Geburt Jesu erinnert, die sechste Kerze an.
Die Antwort ist jedoch nicht vollkommen. Noch etwas haben die jüdische Chanuka und die christlichen Weihnachten gemeinsam: Chanuka ist eine Erinnerung an die Zeit, als die Juden im Heiligen Land unter der römischen Okkupation litten. Damals - im Jahre 164 vor unserer Zeitrechnung - organisierte ein junger Mann, Namens Juda Makkabi - es heißt Juda Hammer - einen Aufstand gegen die Römer, an dessen Ende der jüdische Tempel in Jerusalem befreit wurde. Der Tempel war frei, und die Juden konnten für eine bestimmte Zeitlang ruhig beten und ihre Opfer bringen. Deswegen nennt sich dieses Fest auch das Fest der Befreiung oder das Fest der Freiheit. Aber nicht nur das. An jedem Festtag zünden gläubige Juden eine Kerze an. Jede Kerze ist eine Erinnerung an einen der acht Tage im Tempel, wo eine Öllampe die ganze Zeit über brannte. Es war ein Wunder, infolge dessen man dieses Fest auch das Fest der Lichter nennt.
Im Christentum, das erst später kam, kann man im Weihnachtsfest dieselben beiden Elemente sehen. Am Heiligen Abend erinnern sich die Christen an Jesu Geburt. Die Geburt wird dann auch als eine Befreiung von den Mächten des Bösen gedeutet. Gleichweise ist es ein Augenblick, in dem das Licht in die Welt kam. Jesus wurde schon in den ältesten Zeiten von der ersten Kirche als "die Sonne der Gerechtigkeit" bezeichnet.
So - in den Tagen, wo die ganze Welt sieht, dass die Tage allmählich wieder länger und länger werden und mehr und mehr Licht auf die Erde fällt, da bekennen die Juden und die Christen gemeinsam, dass hinter der Lichtgabe der einzige und einzigartige Gott ist. Und dass nur dieser Gott die wirkliche Befreiung und die wirkliche Freiheit geben kann.
Liebe Hörerinnen und Hörer, ich wünche Ihnen von ganzem Herzen, dass auch Sie heute und im kommenden Jahr befreit sind von den Ängsten, von den hektischen Tagen und allem, was Ihr Streben in irgendeiner Weise lähmt.