Washingtoner Vertrag, Art. 5
Von Martina Schneibergova.
"In diesem Augenblick heißt es, vor allem sehr intensive Konsultationen mit unseren Verbündeten in der NATO zu führen und die Lage weiterhin zu beobachten. Außerdem müssen die Nachrichtendienste und die Sicherheitsexperten im Rahmen der NATO sehr eng zusammenarbeiten."
Mit welchen Sicherheitsrisiken muss man in Tschechien rechnen?
"Es droht kein unmittelbares Sicherheitsrisiko, aber die Sicherheitslage hat sich geändert. Bei den Anschläge musste es sich um eine gut geplante Operation handeln. Man kann nicht ausschließen, dass die Anschläge weitere Extremisten motivieren, die mit den Anschlägen gegen die USA ursprünglich nichts zu tun hatten. Sie könnten sich dadurch angesprochen und zu ähnlichen Terrorakten motiviert fühlen. Momentan gibt es keine Anzeichen dafür, dass auf dem Gebiet unserer Republik eine Gefahr drohen würde, andererseits möchte ich betonen, dass es immer besser ist, mehrere Präventivmaßnahmen zu ergreifen."
Ist die tschechische Armee darauf vorbereitet, wenn sich die NATO für ein einheitliches Vorgehen entscheidet?
"Wir haben Einheiten für die NATO ausgewählt, die sich den Schnelleinsatztruppen der NATO anschließen würden. Diese Berufssoldaten sind auf den eventuellen Einsatz vorbereitet. In diesem Augenblick ist es jedoch vorzeitig, darüber zu sprechen, wie die Reaktion der NATO sein wird, ob die USA die NATO um eine bestimmte Kooperation ersuchen werden. In der momentanen Situation ist es auch schwer zu beurteilen, welche Mittel von unserer Seite eingesetzt werden oder ob die tschechische Seite überhaupt militärische Mittel benutzen wird."