Wegen Renovierung geschlossen - historisches Rundfunkgebäude schließt seine Pforten

Václav Kasík symbolicky uzamyká historickou budovu Českého rozhlasu, foto: Š.Budková

Am Freitagvormittag wurde der Eingang des historischen Rundfunkgebäudes auf der Vinohradska-Strasse Nr. 12 durch den Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks symbolisch geschlossen. Das Gebäude wird vollständig renoviert und für mindestens zweieinhalb Jahre geschlossen bleiben.

"In wenigen Augenblicken wird der Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks, Vaclav Kasik, den Eingang des historischen Gebäudes symbolisch schließen, vor dem sich nicht nur einmal tschechische Geschichte abgespielt hat."

So eröffnete Rene Zavoral von der Marketingabteilung des Tschechischen Rundfunks die feierliche Zeremonie. Knapp 100 Personen, Mitarbeiter und Freunde des Tschechischen Rundfunks, hatten sich auf dem Bürgersteig versammelt, um der symbolischen Schließung des Gebäudes beizuwohnen. Mehr als 80 Jahre war es der Hauptsitz des Tschechoslowakischen bzw. Tschechischen Rundfunks. Der Generaldirektor Vaclav Kasik:

"Wir stehen vor dem historischen Gebäude des Tschechischen Rundfunks, wo sich ohne Zweifel bedeutende Dinge unserer neueren Geschichte ereignet haben."

Vaclav Kasik,  Generaldirektor des Tschechischen Rundfunks
An die wichtigsten historischen Ereignisse, die sich im oder vor dem Gebäude abgespielt haben, erinnern Tafeln an der Fassade: Am 5. Mai 1945 brach der Prager Aufstand aus. Der Rundfunk sendete die Worte "Voláme vsechny Cechy!" Zu Deutsch: "Wir rufen alle Tschechen!" Es war das Signal für den Prager Aufstand. Beim Kampf um den Rundfunk starben viele Menschen.

Das andere wichtige Datum ist der 21. August 1968, als Truppen des Warschauer Pakts den Prager Frühling niederwalzten und die Räume des Tschechoslowakischen Rundfunks besetzt wurden.

Das Rundfunkgebäude, das unter Denkmalschutz steht, wird wegen seiner vollständigen Renovierung für zweieinhalb Jahre geschlossen. Die Schließung ist zwar nur vorübergehend, trotzdem war es ein emotionaler Augenblick. Generaldirektor Kasik:

"Der Moment ist seltsam. Selten passt auf die pauschale Frage, welches Gefühl haben Sie, die pauschale Antwort, meine Gefühle sind gemischt. Die Antwort ist zwar phantasielos, aber heute passt sie einfach."

Kasik betonte, dass durch die Schließung die Arbeit des Rundfunks nicht beeinflusst werde. Am Schluss der kurzen Zeremonie schloss Kasik der Generaldirektor die Türen, durch die über 80 Jahre die Rundfunkmitarbeiter geeilt waren.

"Ich werde heute das Gebäude symbolisch schließen, damit es eine neue Schale, einen neuen Mantel erhält. Ich setzte voraus, dass der Geist, der in diesem Gebäude herrscht, auch nach der Renovierung erhalten bleibt. Ich denke an den Geist dieser wichtigen und unverzichtbaren Institution, die für uns etwas bedeutet hat oder etwas bedeutet und etwas bedeuten wird. Danke dass Sie gekommen sind."

Foto: S. Budkova