Weihnachtsbaum
Zum ersten Mal erleuchtete in Prag 1812 ein Weihnachstbaum in der Villa des Direktors des Ständetheaters, Jan K. Liebich.
Dreissig Jahre später war der Verkauf von Weihnachtsbäumen bereits eine alltägliche Sache und die Leute nannten sie Christbäumchen. Zuerst übernahmen die reicheren Familie diesen Brauch, in Mähren stellt man erst seit Anfang dieses Jahrhunderts Weihnachtsbäume auf.
Der Christbaum kam aus Deutschland in die Böhmischen Länder, wo er seit dem 17. und 18. Jahrhundert von Stadt zu Stadt verbreitet wurde. Im 19. Jahrhundert und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Tanne der meistverbreitete Christbaum, in der heutigen Zeit wurde diese vielerorts durch Kiefern oder Fichten ersetzt.
Nach dem Ersten Weltkrieg begann man überall in Europa, Weihnachstbäume auf öffentlichen Plaetzen aufzustellen. Den Archiven zufolge wurde in den Böhmischen Ländern 1925 der erste öffentliche Weihnachtsbaum aufgestellt und zwar in Pilsen. Dieser Brauch verbreitete sich in der Ersten Republik schnell und so erstrahlten in zahlreichen Städten und Dörfern Weihnachtsbäume.
Zu der weihnachtlichen Tradition gehört neben dem Weihnachtsbaum auch die Mistel.
Die Mistel
Diese immergrüne Pflanze haben bereits unsere Vorfahren entdeckt. Sie erschien ihnen geheimnisvoll, da sie so hoch auf den Bäumen wuchs, ihre Früchte, weisse Beeren, erinnern an Perlen und reifen gerade im Dezember. Und weil sie so geheimnisvoll waren, sollten die Misteln auch über zauberhafte Kräfte verfügen.Man glaubte, dass sie vor Feuer schützen und hängte sie an die Hauswand, damit sie Hexen und böse Geister am Eintritt hindern. Man glaubte auch, dass Misteln ebenso wie vierblättrige Kleeblätter oder Hufeisen Glück bringen.
Im Mittelalter gehörten sie zu den wichtigsten Heilpflanzen, auch die moderne Medizin bestätigte die Heilfähigkeiten der Misteln. Misteln enthalten Stoffe, die den Blutdruck senken und die Gefaessverbreiterung fördern. Deshalb gewinnt man diese Stoffe für Medikamente gegen Arteriosklerose.
Es existieren zahlreiche Legenden über Misteln. Einer zufolge soll die Mistel ein Baum gewesen sein, aus dessen Holz das Kreuz gemacht sein soll, an dem Christus starb. Vor Schande soll der Baum eingetrocknet sein, um sich in eine Pflanze zu verwandeln, die allen Gutes bringt, die unter ihr hindurchgehen. Die Mistel soll demjenigen Glück bringen, der sie zum Geschenk erhält, und nicht demjenigen, der sie sich selbst kauft.
Die Weihnachtsmisteln wachsen auf Laubbäumen, deren Blätter im Herbst abfallen. Der Brauch, sie als Weihnachtsdekoration zu benutzen, kam aus England nach Europa. Dieser Brauch ist auch heute noch verbreitet und die Menschen hierzulande hängen sich goldene, silberne oder grüne Misteln an Lampen oder stellen sie in einer Vase auf den Tisch.
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