Wie gut ist Tschechien auf einen bakteriologischen Kampf vorbereitet?

Feuerwehrkontrolle

Die Tschechische Republik versucht, das Risiko eines biologischen Angriffs sowie Missbrauchs von biologischen Stoffen zu senken. Das Innenministerium behauptet, auf die biologische Epidemie vorbereitet zu sein, Fachexperten sind einer anderen Meinung. Dagmar Keberlova berichtet.

Die tschechische Armee ist Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik zufolge imstande, auf eine Gefahr bakteriologischer Erkrankungen zu reagieren und verfügt über die notwendigen Mittel, um diese Gefahr abzuwenden. Tvrdik gab zu, dass Tschechien auf einen bakteriologischen Kampf vor den Attentaten auf die USA nicht vollständig vorbereitet gewesen sei. Seit dem hätte man entsprechende Fachexperten und Mittel zur Verfügung, behauptete Tvrdik. Die tschechische Armee sei auch dank der Hilfe der Allianz nun besser vorbereitet und die Situation verbessere sich von Tag zu Tag.

Die Experten sind allerdings der Ansicht, dass Tschechien eine größere biologische Epidemie nicht bewältigen könnte. Der Verantwortliche der Stadt Prag, Vladimir Polanecky, befürchtet, dass Tschechien tatsächlich nicht vorbereit sei, woran die Einstellung der Verantwortlichen sowie Bürger in den letzten 10 Jahren schuld sei. Jeder hätte sich über die Sicherheitsübungen lustig gemacht und sie als eine kommunistische Idee betrachtet. Die Forschung im Bereich der biologischen Waffen sei in der Tschechischen Republik auf einem hohen Niveau, es fehle allerdings an Labors, sagt ein weiterer Experte Jaromir Sobota. Zwei neue biologische Labors werden gegründet, eins wird dem "Staatlichen medizinischen Institut" angehören, ein weiteres wird das Militär zur Verfügung haben.

In kurzer Zeit soll auch ein neues Gesetz über Waffen, die bakteriologischen und toxischen Ursprungs sind, verhandelt werden, das von der Atomsicherheitsbehörde vorgelegt wird. Der Experte der Atomsicherheitsbehörde, Karel Klouda, machte darauf aufmerksam, dass es derzeit relativ einfach ist, betreffende Stoffe über die Grenze zu bringen. Der tschechische Staat hätte derzeit auch keinen genauen Überblick über die Menge der potenziell gefährlichen Stoffe, die sich im Lande befinden. Für die Ärzte werde auch eine Publikation über die Möglichkeiten der Behandlung von Patienten vorbereitet, die aufgrund von biologischen Waffen erkrankt seien.