Wintersport: Koudelka und Bauer halten mit, Eishockey-Junioren wollen Medaille

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Während sich viele Arbeitnehmer zwischen Weihnachten, Neujahr und dem Dreikönigstag eine Auszeit nehmen und ihren Resturlaub verbringen, herrscht im Sport richtig Hochbetrieb. Skiläufer und Skispringer zum Beispiel bestreiten wichtige Tourneen und der Eishockeynachwuchs misst seine Kräfte im Rahmen einer Weltmeisterschaft. Wie sich die Tschechen bei diesen Sportevents bisher geschlagen haben, das sagt Ihnen Radio Prag.

Roman Koudelka  (Foto: ČTK)
Die Vierschanzentournee der Skispringer gehört weltweit zu den traditionsreichsten und prestigeträchtigsten Wintersport-Wettbewerben. In ihrer 60-jährigen Geschichte wurde sie zweimal auch von Tschechen gewonnen: 1971 von Jiří Raška und 2006 durch Jakub Janda. Da man in Tschechien aber weder auf eine Fülle an erstklassigen Springern noch auf viele moderne Schanzen zurückgreifen kann, sind solche Erfolge eher die Ausnahme. Deshalb ist man hierzulande schon froh, wenn wie in diesem Jahr mit Roman Koudelka wieder mal ein Springer unter den Top Ten der Tournee zu finden ist. Beim windigen Auftaktspringen in Oberstdorf wurde der 22-Jährige Siebter, beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen belegte er den achten Platz. In Garmisch war aber sogar noch mehr drin gewesen, denn nach dem ersten Durchgang hatte Koudelka noch auf Platz vier gelegen. Deshalb war er am Ende nicht ganz zufrieden:

Roman Koudelka  (Foto: ČTK)
„Im zweiten Durchgang hätte ich einen besseren Sprung gebraucht, aber ich bin etwas zu spät vom Schanzentisch weggekommen, was zur Folge hatte, dass mir unten bei der Landung dann ein paar Meter zum Podestplatz gefehlt haben. Aber daran lässt sich nichts mehr ändern, es geht weiter, wir haben noch zwei Springen.“

Auf das Podest will auch der routinierte Skilangläufer Lukáš Bauer bei der Tour de Ski. Allerdings hat der 34-Jährige, der die Tour schon zweimal gewonnen hat, seine Erwartungen bereits etwas zurückgeschraubt. Er glaubt lediglich noch an den dritten Rang in der Gesamtwertung. Auf den Plätzen eins und zwei liegen nämlich der Norweger Northug und der Schweizer Cologna nach vier von neun Rennen nahezu uneinholbar in Front. Beim Neujahrslauf, einem Verfolgungsrennen über zweimal 10 Kilometer im klassischen beziehungsweise freien Stil, kam Bauer als Fünfzehnter ins Ziel. Warum er nicht noch weiter vorn einlief, erläuterte Bauer so:

Tour de Ski  (Foto: ČTK)
„Ich hatte mich entschieden, im klassischen Stil anzugreifen und im freien Stil in der Spitze mitzulaufen. In der letzten Runde allerdings haben die Leute vor mir an dem steilen Anstieg, wo es sehr eng zuging, den Kontakt leider abreißen lassen. Daher habe auch ich zirka zehn Sekunden auf die Spitzenleute verloren. Ansonsten war es ein gelungener Lauf von mir, denn ich habe viele Bonussekunden gesammelt.“

In der Zwischenwertung liegt Bauer nach den vier Rennen an neunter Stelle, der zweite Tscheche, Martin Jakš, ist Achtzehnter.

Sieg gegen die USA  (Foto: ČTK)
Fernab von diesen Skikonkurrenzen kämpfen die tschechischen Eishockey-Junioren bei der U20-WM in Kanada wieder um die Verbesserung ihres Rufs. Schließlich liegen der letzte WM-Titel schon elf Jahre und die letzte WM-Medaille schon sieben Jahre zurück. In den kanadischen Eishockey-Hochburgen Calgary und Edmonton, wo die WM derzeit stattfindet, haben sie nun aber wieder beste Chancen auf Medaillenzuwachs. Nach zwei Siegen über Dänemark (7:0) und die USA (5:2) sowie den Niederlagen gegen Kanada (0:5) und Finnland (0:4) haben sie sich nämlich für das Viertelfinale qualifiziert. Dort treffen sie am Montagabend (Ortszeit) in Calgary auf das Team aus Russland. Bei einem Sieg wären die tschechischen Eishockey-Junioren ihrem Medaillentraum schon sehr nahe.

Autor: Lothar Martin
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