Wochenschau

Regierungschef Stanislav Gross (Foto: CTK)

Der Rückblick auf die Ereignisse der letzten Woche wird von Lothar Martin präsentiert.

Regierungschef Stanislav Gross  (Foto: CTK)
Die zurückliegende Woche wurde in der tschechischen Politik von der Krise innerhalb der aus Sozialdemokraten, Christdemokraten und Liberalen bestehenden Regierungskoalition geprägt. Christdemokratenchef Miroslav Kalousek hatte zu Beginn der Woche die Krise ausgelöst mit seiner Äußerung, nach der die Affäre um die Besitzverhältnisse der Familie des Premiers die Aktionsfähigkeit der Regierung gefährde. Am Mittwoch hatte Kalousek mit den Worten nachgelegt, dass seine Partei für eine Änderung an der Regierungsspitze offen sei. Die Sozialdemokraten wiesen diese Aufforderung als ein unannehmbares Diktat zurück und sprachen ihrem Parteivorsitzenden, Regierungschef Stanislav Gross, demonstrativ das Vertrauen aus. Die daraufhin von Gross gemachte Aufforderung, dass sich auch die drei christdemokratischen Minister seines Kabinetts binnen 24 Stunden der Vertrauensfrage stellen sollten, ist wiederum von den Christdemokraten zurückgewiesen worden. Nach der Sitzung ihres Führungsgremiums erklärten Christdemokratenchef Miroslav Kalousek sowie die seiner Partei zugehörigen Minister Libor Ambrozek und Milan Simonovsky dann am Donnerstagabend, man respektiere die Entscheidung der Sozialdemokraten, Gross auf dem Posten des Premierministers zu belassen. Vor einem aus diesem Streit drohenden Koalitionsbruch hatte unterdessen Präsident Vaclav Klaus gewarnt. Er werde keine Minderheitsregierung ernennen, deren Unterstützung im Parlament unsicher sei, sagte Klaus.


Beim Verkauf des mehrheitlichen Staatsanteils der Tschechischen Telekom (51 Prozent) hat am Montag die zweite und entscheidende Gebotsrunde begonnen. Die fünf im Rennen gebliebenen Gesellschaften haben nun eineinhalb Monate Zeit, um die vorgelegten detaillierten Telekom-Firmendaten zu prüfen. Bis zum 29. März müssen sie dann ein verbindliches Angebot unterbreiten.


Foto: Jitka Hrabankova
Wegen der auch in Tschechien um sich greifenden Grippe-Epidemie sind in den am stärksten betroffenen Gebieten in Nord- und Mittelböhmen auf Empfehlung von Hygiene-Experten zahlreiche Krankenhäuser und Altersheime für den Besucherverkehr gesperrt worden. Den höchsten Krankenstand meldeten zu Wochenbeginn die nordböhmischen Städte Liberec/Reichenberg und Jablonec n. N. /Gablonz.


Das tschechische Internet kann einen neuen Besucherrekord verbuchen. Insgesamt 5,15 Millionen Menschen haben im Monat Januar tschechische Webseiten besucht. Damit wurde erstmals in der Geschichte im hiesigen Netz die Grenze von fünf Millionen Besuchern überschritten. Mehr als 1,8 Millionen davon kommen aus dem Ausland.


Heftige Schneefälle hatten am Mittwoch die Verkehrssituation auf den meisten Straßen Tschechiens erheblich erschwert. Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg an diesem Tag dramatisch an, insgesamt wurden von den Behörden 1046 Unfälle registriert. Bereits um fünf Uhr morgens musste der Prager Flughafen geschlossen und für den Passagierverkehr mehr als zehn Stunden lang gesperrt werden.


Skilangläuferin Katerina Neumannova  (Foto: CTK)
Die tschechische Skilangläuferin Katerina Neumannova hat am Donnerstag ihren ersten Weltmeistertitel gewonnen. Zum Auftakt der Wettkämpfe bei der WM im Nordischen Skisport in Oberstdorf verwies sie in dem in der freien Technik gelaufenen 10-km-Rennen der Damen die Russin Tschepalowa und die Norwegerin Björgen auf die weiteren Medaillenplätze.