Wochenschau
Der Streit um die Neubestellung eines Gesundheitsministers prägte auch diese Woche die innenpolitische Situation in Tschechien. Seit zwei Wochen ist der Ministersessel im Gesundheitsressort nun bereits leer.
Für das Deutsch-Tschechische Jugendforum begann am Wochenende in Dresden die dritte Amtsperiode. 40 junge Tschechen und Deutsche werden zwei Jahre lang in den Arbeitsgruppen Kommunikation, Jugend, Politik, Begegnungen und Bildung zusammenarbeiten. Zu den Sprechern des Jugendforums wurden die Studenten Jan Zajic aus Prag und Michael Sachsenmaier aus Konstanz gewählt. Ihre Vertreterinnen sind seit dem vergangenen Wochenende die Studentin Lenka Hofmanova sowie Kathrin Freier. Das Jugendforum arbeitet seit November 2001 und setzt sich für die Verbesserung der deutsch-tschechischen Beziehungen ein. Die Gründung der Plattform geht auf ein Projekt des Koordinierungsrates des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums zurück.
In einem bereits 13 Jahre andauernden Gerichtsstreit zwischen dem Staat und der katholischen Kirche um die Eigentumsrechte am Prager St. Veitsdom und den umliegenden Immobilien wurde am Dienstag ein Aufsehen erregendes Urteil gefällt. Das Prager Bezirksgericht entschied, dass die Objekte der Kirche gehören und bestätigte damit ein früheres Urteil aus dem Jahr 1994. Eine staatlich Bevollmächtige hat jedoch abermals Einspruch gegen das Urteil angekündigt. Das Verfahren wird damit vor dem Prager Stadtgericht fortgesetzt werden.
Zum neuen Rektor der Prager Karlsuniversität ist am Mittwoch Vaclav Hampl gewählt worden. Hampl wirkt an der zweiten medizinischen Fakultät und war früher Vorsitzender des Akademischen Senats der Karlsuniversität. Nach seiner Ernennung durch den Staatspräsidenten wird Hampl im Februar nächsten Jahres den Physiker Ivan Wilhelm an der Spitze der ältesten tschechischen Universität ablösen.
Die Franz-Kafka-Gesellschaft mit Sitz in Prag hat am Mittwoch offiziell ihren jährlich verliehenen Literaturpreis übergeben. Bereits im April hatte sie sich für den britischen Dramatiker Harold Pinter als Franz-Kafka-Preisträger 2005 entschieden. Wegen Gesundheitsproblemen konnte Pinter nicht persönlich nach Prag kommen. In seiner Vertretung hat der ehemalige tschechische Präsident und Pinters Freund Vaclav Havel bei der feierlichen Zeremonie im Altsstädter Rathaus den Preis übernommen. Harold Pinter bekam ein halbes Jahr nach der Entscheidung der Franz-Kafka-Gesellschaft auch den Nobelpreis für Literatur. Auch voriges Jahr war die spätere Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zuvor mit dem Franz-Kafka-Preis ausgezeichnet worden.