Wohnungs-Kaufpreise in Tschechien steigen, Mieten in Prag sinken
Zwei Studien zum derzeitigen Stand auf dem tschechischen Immobilienmarkt zeigen unterschiedliche Entwicklungen.
Demnach sind im ersten Quartal dieses Jahres die Kaufpreise für ältere Wohnungen in ganz Tschechien deutlich gestiegen. Im Schnitt wurde Ende März 22,5 Prozent mehr verlangt als noch vor einem Jahr, konkret 80.367 Kronen (3090 Euro) je Quadratmeter. Dies geht aus Untersuchungen des Immobilienhändlers Bezrealitky hervor. Am höchsten lag der Quadratmeterpreise in Prag, und zwar bei gut 104.000 Kronen (4000 Euro), am niedrigsten mit 25.800 Kronen (990 Euro) im Kreis Ústí nad Labem / Aussig.
Nicht einmal das Coronavirus-Jahr habe den Kaufhunger bei älteren Wohnungen hierzulande stoppen können, sagte Bezrealitky-Chef Hendrik Meyer gegenüber der Presseagentur ČTK. Dabei seien im ganzen Land neue Rekorde aufgestellt und Grenzen durchbrochen worden. So ließ sich in Prag für 100.000 Kronen je Quadratmeter im Jahr 2018 noch eine Wohnung im Neubau erstehen, erläuterte Meyer.
Dem entgegen steht der Trend bei den Mietpreisen in der tschechischen Hauptstadt. Diese sind nämlich laut einer Studie der Immobiliengesellschaft Trigema und des Internetportals Flat Zone im ersten Quartal 2021 im Jahresvergleich um 9,6 Prozent auf 303 Kronen (11,60 Euro) je Quadratmeter gesunken.
Laut Trigema-Sprecher Radek Polák bezieht sich dies auf langfristige Mieten. Grund für die Entwicklung sind die Probleme im Tourismus durch die Corona-Pandemie „Ein Teil der Vermieter hat seine Wohnungen für kurzzeitige Vermietungen in Langzeit-Mietangebote umgewandelt, weil die Zahl der ausländischen Besucher in Tschechien zurückgegangen ist“, so Polák. In der Folge stieg im Jahresvergleich auch die Zahl der Mietwohnungen auf dem Prager Immobilienmarkt im gerade zu Ende gegangenen Quartal um ein Viertel an. Ende März wurden 15.400 solcher Wohnungen angeboten.