Zahl der Pendler nach Deutschland steigt

Illustrationsfoto: Paul Holloway,CC BY-SA 2.0

Immer mehr Menschen aus dem Westen Tschechiens arbeiten im Nachbarland. Vor allem wegen der höheren Löhne.

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Vor allem in Sachsen und Bayern arbeiten mittlerweile immer mehr Menschen aus den Grenzgebieten in Tschechien. Laut Behördenangaben dürften rund 77.000 Arbeitnehmer im Nachbarland beschäftigt sein. Dies berichtete das Nachrichtenportal idnes.cz am Montag. Beispielsweise in Tirschenreuth in der Oberpfalz machen Tschechen bereits sieben Prozent aller Arbeitnehmer in der Gemeinde aus.

Die Tschechen würden dabei vor allem in Industriebetrieben ihr Geld verdienen, meint Eva Koubová von der Agentur für Arbeit im bayerischen Weiden. Die Arbeiter aus dem östlichen Nachbarland sind bei den bayerischen Unternehmen gern gesehen, vor allem wegen ihrer guten Ausbildung, so Koubová. Problematisch sei nur, dass die Deutschkenntnisse der neuen Kollegen oft zu wünschen übrig ließen.

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Vor allem die höheren Löhne in Deutschland locken viele Pendler aus den Kreisen Pilsen, Karlsbad oder Ústí nad Labem. Im Schnitt verdient man beim Nachbarn gut das Doppelte, bestätigt Ladislav Novák vom Arbeitsvermittler Hofmann Personal im westböhmischen Tachov / Tachau. Zudem seien die Arbeitsbedingungen in deutschen Unternehmen besser als in tschechischen, erklärt der Personalist.

Das bestätigt auch Jan Hořejš vom staatlichen Arbeitsamt in Tachov. Allein der Mindestlohn ist in Deutschland mit 8,84 Euro gut dreimal so hoch wie der tschechische. Wobei aber kaum jemand für so wenig Geld arbeiten würde, so Hořejš. Ein Bremsklotz für tschechische Arbeitnehmer sind laut Hořejš jedoch die Kosten fürs Pendeln und Fallstricke im deutschen Steuersystem.