Umfrage: Die Hälfte der Menschen im Grenzgebiet kann sich vorstellen, im Nachbarland zu arbeiten
Die Hälfte der Menschen im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland und Österreich kann sich vorstellen, ins Nachbarlandland zur Arbeit zu pendeln. Dies geht aus einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse die Banka Creditas am Dienstag vorgestellt hat.
Durchgeführt wurde die Untersuchung im Mai dieses Jahres vom Marktforschungsunternehmen Ipsos. Das größte Interesse an einem Job im Nachbarland besteht demnach in der Region Karlovy Vary / Karlsbad. 53 Prozent der dort Befragten würden gern in Deutschland arbeiten, sieben Prozent tun dies bereits. In der Region Ústí nad Labem / Aussig arbeiten zwei Prozent der Menschen im Nachbarland, 59 Prozent der Befragten würden dies gern tun.
Das Interesse an einer Anstellung im Nachbarland ist vor allem vom Alter der Befragten abhängig. So ziehen jüngere Menschen eher einen Job jenseits der Grenze in Erwägung. Für 85 Prozent aller Umfrageteilnehmer ist ein höherer Lohn der Hauptmotivator für eine potentielle Stelle in Deutschland oder Österreich. Bei der Befragtengruppe mit einem Hochschulabschluss geben 96 Prozent diesen Grund an.
Ein Viertel aller Befragten wünscht sich im Ausland 50 Prozent mehr Einkommen. Ein Drittel erwartet mindestens das Doppelte des jetzigen Gehaltes. 17 Prozent würden sich von einem Job im Nachbarland die dreifache Summe ihres tschechischen Lohnes erwarten. Dabei zeigte sich, dass mit einem höheren Schulabschluss auch ein höheres Vielfaches des derzeitigen Einkommens erwartet wird.
Als größtes Hindernis für eine Anstellung im Nachbarland gaben 53 Prozent der Befragten mangelnde Deutschkenntnisse an. Erst an zweiter Stelle wurde mit 38 Prozent das Pendeln angebracht.