„Zakázané uvolnění“ – „Icing“ – junge Künstler in der Meet Factory

Eja Devečková (Foto: www.nitrianskagaleria.sk)

Unter dem Titel „Zakázané uvolnění“ - „Verbotene Auflösung“ oder auf Englisch schlicht „Icing“, präsentiert das Prager Kulturzentrum „Meet Factory“ in einem neu adaptierten Raum die Videoarbeiten von drei jungentschechischer und slowakischen Künstlern.

Dušan Zahoranský  (Foto: www.rozhlas.cz)
„Kostka“ – „Würfel“ heißt der neue Ausstellungsraum im Kulturzentrum Meet Factory im Prager Stadtteil Smíchov. Der Name ist treffend: eine schmale, steile Eisentreppe führt hinauf in einen hohen, würfelförmigen Raum. Drinnen ist es dunkel, ein Projektor wirft drei große, unregelmäßige Videobilder auf abgehängte Leinwände: Ein dunkelhaariger junger Mann und eine weißhaarige alte Frau stehen in einem Raum und umarmen einander ebenso innig wie stumm. Auf jeder der drei Leinwände ist ein anderer Bildausschnitt der Szene zu sehen.

„Peter Barényi eröffnet uns mit dieser Arbeit einen Blick in einen sehr intimen Moment seines Lebens: Wir sehen hier, wie sich Peter von seiner Mutter verabschiedet, kurz bevor sie stirbt“, erklärt der Kurator der Ausstellung, Dušan Zahoranský.

Ivan Svoboda,  Peter Barényi und Eja Devečková
Vor den Leinwänden hängt ein aus persönlichen Gegenständen der Mutter des slowakischen Künstlers geformtes Mobile. Angetrieben durch einen altmodischen Ventilator befindet es sich ständig in Bewegung und wirft bizarre Schatten auf die Videobilder. Gemeinsam mit dem vor und hinter der Meet Factory vorbeirauschenden Verkehr und den in regelmäßigen Abständen vorbeidonnernden Zügen sorgt es für eine eigenartige Geräuschkulisse. Im Zusammenspiel mit den sich ständig bewegenden Figuren in der Videoinstallation entsteht so ein eindrucksvolles Bild für das sich unaufhörlich drehende Rad der Zeit.

Vor der gegenüberliegenden Wand steht ein unscheinbarer Monitor auf dem Boden, darauf ein paar Kopfhörer. Bückt man sich, erscheint die Künstlerin Eja Devečková auf dem Bildschirm und spricht zum neugierigen Besucher. Kurator Zahoranský:

„Das ist ein ganz schlichtes, knappes Video-Tutorial. Setzen Sie die Kopfhörer auf und Sie hören, wie man sich als Besucher in einer Galerie verhalten soll.“

Schräg gegenüber hat die Slowakin Devečková während der Vernissage mit Bleistift weitere Anweisungen für die Ausstellungsbesucher an die Wand gekritzelt.

Als dritter Künstler in der Ausstellung „Verbotene Auflösung“ vertreten ist der Tscheche Ivan Svoboda. In seiner Videoarbeit „Caesar V.“ mischt er reale und fiktionale Elemente zu einer grotesken Geschichte

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Die Ausstellung „Zakázané uvolnění“ ist noch bis zum 28. August in der Prager Meet Factory zu sehen. http://meetfactory.cz/lang/en-us