Zentralbank: Bankensektor weiter widerstandsfähig

Tschechische Nationalbank (Foto: Štěpánka Budková)

Die Banken in Tschechien haben einen weiteren Stresstest bestanden. Die Ergebnisse wurden am Freitag von der Tschechischen Nationalbank (ČNB) veröffentlicht. Die Kapitaldeckung des Bankensektors bewegt sich weiter deutlich über den geforderten acht Prozent, und das auch bei einem hypothetischen Wirtschaftseinbruch in Tschechien und im Ausland.

Tschechische Nationalbank  (Foto: Štěpánka Budková)
Die wichtigsten Quellen der Widerstandsfähigkeit des Banksektors sind nach dem Bericht der Zentralbank die robuste Rentabilität sowie die hohe Kapitaldeckung. In der Kapitaldeckung spiegeln sich das Volumen und der Risikograd der Geschäfte der jeweiligen Bank wider.

Die größten Gefahren für die tschechischen Banken liegen laut der ČNB im Kreditrisiko. Dieses lässt sich als der Anteil der Kreditausfälle an der Gesamtzahl der Kredite beziffern. Nach dem Szenario dürfte das Kreditrisiko in den kommenden beiden Jahren leicht sinken.

Obwohl der Banksektor insgesamt in guter Verfassung ist, könnten gemäß dem Stresstest drei Banken (entsprechend zwei Prozent der Aktiva im Sektor) in eine missliche Lage geraten, bei der ihre Kapitaldeckung nicht ausreichen würde. Ihnen wurde empfohlen, daher künftig ihr Geschäftsmodell zu ändern beziehungsweise das Kapital um etwa 600 Millionen Kronen (22 Millionen Euro) aufzustocken.

Foto: Miroslav Zimmer,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
„Gemäß dem Szenario einer ungünstigen Entwicklung käme es zu einer Kombination von einem Einbruch der Wirtschaftsleistung, einer Steigerung der Arbeitslosenrate und einer Senkung von Reallöhnen, und dies würde sich in einem deutlichen Anstieg des Kreditrisikos niederschlagen. Die Banken müssten dann zu Maßnahmen greifen, die negative Folgen für ihre Rentabilität hätten“, stellt die Zentralbank fest. Im Szenario wurde von einem Ende des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Eurozone und einer deutlichen Senkung der Wirtschaftsleistung in Europa ausgegangen. In Folge dessen würde die tschechische Wirtschaft in eine Rezession geraten.

Die Stresstest wurden zum 30. September durchgeführt und bilden eine mögliche negative Entwicklung in den kommenden drei Jahren ab.