Zerschlagung von Innogy beeinflusst auch tschechischen Markt
Der Essener Energiekonzern Innogy wird aufgelöst und an die Konkurrenz aufgeteilt. Davon betroffen sind auch die Geschäftsaktivitäten von Innogy in der Tschechischen Republik. Im deutschen Nachbarland gewährleistet Innogy die Versorgung mit Erdgas, Strom sowie weiterer Dienste für 1,7 Millionen Kunden. In Tschechien beschäftigt Innogy über 4000 Arbeitnehmer.
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag berichtet, habe sich in den Deal von RWE und Eon zur Zerschlagung von Innogy ein weiterer Kaufinteressent eingeschaltet. Auch für die Geschäftsaktivitäten in Tschechien liege eine Anfrage vor, teilte die Essener Firma am Freitag mit. Man werde deshalb eine Buchprüfung für diese Aktivitäten ermöglichen und ausgewählte Informationen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus habe Innogy auch Interessenbekundungen für bestimmte Geschäftsaktivitäten in den Segmenten Erneuerbare Energien, Vertrieb sowie Netz und Infrastruktur erhalten. Dabei handele es sich um den gleichen Kaufinteressenten, erklärte ein Innogy-Sprecher auf Anfrage. Um wen es sich handelt, sagte er nicht. Die Gespräche befänden sich in einer frühen Phase.
Innogy steht im Zentrum einer Neuordnung der Energiebranche in Deutschland. Der Mutter-Konzern RWE und Konkurrent Eon wollen Innogy unter sich aufteilen. In Tschechien betreibt Innogy rund 65.000 Kilometer des Stromnetzes und sechs unterirdische Erdgas-Speicher. In 14 Kraftwerken erzeugt die Firma Wärmeenergie und Strom und gehört zu den größten inländischen Verkäufern von komprimiertem Erdgas (CNG). Der Anteil von Innogy an der Gasverteilung in Tschechien liegt bei nahezu 86 Prozent.