Zum chinesischen Investorenforum treffen sich eintausend Teilnehmer in Prag
In Prag beginnt am Montag ein dreitägiges tschechisch-chinesisches Investitionsforum. Insgesamt etwa eintausend Gäste nehmen daran teil. Davon kommt eine Hälfte aus China, 400 Teilnehmer sind aus Tschechien und etwa einhundert Gäste aus insgesamt dreizehn Ländern Mittel- und Osteuropas.
Auf dem Forum wurde das Projekt „Neue Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Plattform für Zusammenarbeit, an der sich 16 Länder Mittel- und Osteuropas und China beteiligen. Tschechien hat sich im Oktober letzten Jahres der Plattform angeschlossen. Vor einer Woche wurde in Riga ein Investitionsfonds zur Förderung gemeinsamer Projekte gegründet. Laut Tvrdík will die Tschechische Republik neben Polen eine Führungsrolle in der Gruppe übernehmen.
Der Chef der tschechisch-chinesischen Kammer erwartet in diesem und im kommenden Jahr ein Rekordvolumen an chinesischen Investitionen in Tschechien. Ihr Wert soll mehrere Milliarden Kronen erreichen. Der Wert der Wirtschaftsverträge, die während des Prag-Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jingping im Frühling abgeschlossenen wurden, soll in diesem Jahr 95 Milliarden Kronen (3,52 Milliarden Euro) erreichen, bis 2020 dann insgesamt 294 Milliarden Kronen (10,88 Milliarden Euro). Von tschechischer Seite haben unter anderem der Autohersteller Škoda Auto, der Energiekonzern ČEZ, die J&T Finance Group, die Tschechische Exportbank und die staatliche tschechische Luftfahrtgesellschaft Český Aeroholding zahlreiche Verträge mit chinesischen Unternehmen unterzeichnet.Zwischen Tschechien und China werden derzeit drei Direktfluglinien angeboten. Es werden Verhandlungen über die Einführung von einem oder zwei weiteren Direktflügen geführt, informierte Tvrdík. Dies könnte zu einem raschen Anstieg der Zahl chinesischer Touristen. Diese werde allein in diesem Jahr 400.000 übersteigen, so der Leiter der tschechisch-chinesischen Kammer weiter. Die Umsätze, die chinesische Touristen der Tschechischen Republik bringen, sollen ihm zufolge in diesem Jahr bei 15 Milliarden Kronen (555 Millionen Euro) liegen.