Zum zehnten Todestag: Gedenkbanknote erinnert an Václav Havel
Am 18. Dezember jährt sich zum zehnten Mal der Todestag von Václav Havel. Aus diesem Anlass wurde nun eine Gedenkbanknote herausgegeben.
Freundlich, fast gelassen lächelnd blickt Václav Havel von dem Gedenkpapier, das wie eine Banknote gestaltet ist. Die Zehn in der oberen linken Ecke bedeutet aber nicht den Geldwert des Scheins, sondern erinnert an die Zahl der Jahre, die seit dem Tod des ersten Nachwende-Präsidenten 2011 vergangen sind. Das letzte Wort bei der Wahl des Porträts hatte seine Witwe Dagmar Havlová. Im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT) sagte sie:
„Mir lagen vier Entwürfe vor. Auf einem lachte er, auf einem anderen schaute er ernst. Dann gab es eine Vorlage, auf der er diese schönen, milden und freundlichen Augen hat. Diese habe ich dann ausgewählt.“
Gezeichnet hat das Porträt die vielfach ausgezeichnete Malerin und Illustratorin Eva Hašková. Neben dem Konterfei ist auf der Vorderseite der Banknote der Balkon des Präsidentensitzes auf der Prager Burg zu sehen. Von dort aus hatte Havel am 29. Dezember 1989 seine Wahl zum Staatsoberhaupt bekanntgegeben. Für sie sei dieser Balkon schicksalhaft mit Havel verbunden, erläuterte Hašková im Tschechischen Fernsehen:
„Wer auch immer sich dort noch zeigen wird, für mich wird es stets der Balkon von Václav Havel bleiben. Es sei einzig seiner.“
Im Design fehlt natürlich auch nicht Havels charakteristische Unterschrift mit dem unvermeidlichen Herzchen.
19,4 mal 8,4 Zentimeter misst das Gedenkpapier. Herausgegeben wird es von der Firma České dukáty (zu Deutsch: Tschechische Dukaten) in Zusammenarbeit mit der Staatsdruckerei für Banknoten. Die fünf nummerierten Serien A bis E haben eine Auflage von jeweils 500 Stück. Eine Banknote kostet 2990 Kronen, also knapp 120 Euro. Der Sonderserie F in kleinerer Auflage ist zudem eine Medaille aus Gold, Silber oder Bronze beigelegt. Das Set mit der Silberplakette etwa ist für 19.900 Kronen (780 Euro) zu haben.
Jeder Schein enthält fälschungssichere Sicherheitsmerkmale. So kann man ihn etwa unter UV-Licht prüfen und stößt auf diese Weise noch auf Havels berühmtes Zitat, nach dem Wahrheit und Liebe über Lügen und Hass siegen werden. Bestimmte Elemente einer echten Banknote dürften allerdings nicht verwendet werden, so der Generaldirektor der Staatsdruckerei, Tomáš Hebelka, gegenüber ČT:
„Der Schein darf nicht mit dem Begriff ‚Tschechische Krone‘ bedruckt sein und so fälschlicherweise den Eindruck eines echten Zahlungsmittels hervorrufen. Ähnliches gilt für weitere Merkmale von Banknoten.“
Im Verkauf ist der Gedenkschein seit 17. November, dem Jahrestag der Samtenen Revolution. Laut den Initiatoren sollen damit nicht nur Sammler angesprochen werden. Der Schein sei auch für die breite Öffentlichkeit bestimmt, die das Gedenken an Václav Havel aufrechterhalten wolle, heißt es auf der Webseite 10havel.cz.