14. Festival der Sakralmusik "Svatovaclavske slavnosti" wurde in Prag eröffnet
Ein wieder entdecktes Werk des tschechischen Komponisten Jakub Jan Ryba, einzigartige mittelalterliche sakrale Frauengesänge, aber auch zum Beispiel Spirituale kann man während des internationalen Festivals der Sakralmusik hören, das am Donnerstag in Prag eröffnet wurde. Mehr über die 14. "Festtage des heiligen Wenzel" zu tschechisch "Svatovaclavske slavnosti" erfahren Sie im folgenden Beitrag von Martina Schneibergova.
Das Festival, das von der Tschechischen Gesellschaft für Sakralmusik zu Ehren des böhmischen Landespatrons des heiligen Wenzel veranstaltet wird, konzentriert sich auf einige Musikerjubiläen. Im Zeichen des Komponisten Jakub Jan Ryba stehen gleich einige Veranstaltungen. Mit einem wenig bekannten Werk von Ryba - seiner Stabat Mater - wurde das Festival eröffnet. Im Vergleich zu Rybas allgemein bekannter Böhmischer Weihnachtsmesse stellt dieses Werk eine viel reifere Komposition dar. Das Oratorium wurde 1805 für die Stadt Plzen/Pilsen geschrieben, und nun erklang es 200 Jahre nach seiner Premiere zum ersten Mal in authentischer Form.
Am Sonntag werden in Prag wenig aufgeführte Sakralchöre von deutschen Komponisten zu hören sein. Der Dramaturg des Festivals, Jan Petracek, dazu:
"Das Ensemble Camerata Vocale Freiburg wird sich unter der Leitung von Winfried Toll mit Werken der deutschen Romantik vorstellen. Diese Kompositionen gehören nicht zum üblichen Kulturangebot in Prag, aus dem Grund hoffen wir, dass wir das Konzertleben in Prag damit bereichern werden."
Während des Festivals, das bis zum 28. September, also dem St. Wenzelstag dauern wird, werden des Weiteren z. B. vom französischen Chor Discantus mittelalterliche sakrale Frauengesänge aufgeführt. Die Musikologin und Sängerin Brigitte Lesne fand diese Kompositionen im Archiv des Prager St. Georgsklosters. Das Festivalprogramm ist sehr vielfältig. Der Dramaturg dazu:
"Das Festival orientiert sich immer an einige Hauptpunkte. Zu ihnen gehören z. B. die beliebten Mittagskonzerte der Orgelmusik in der Teynkirche oder Ausflüge, die mit einer Musikveranstaltung verbunden sind. Dieses Jahr wird es eine Reise auf den Spuren von Jakub Jan Ryba sein. Ein großes Prestige genießen immer die Eröffnungs- und die Abschlusskonzerte. Wir bemühen uns außerdem, den ökumenischen Gedanken zu fördern, und versuchen, sowohl die Musik der westlichen, als auch der östlichen Kirche mit einzubeziehen. Im Festivalprogramm fehlen aus dem Grund nie Konzerte orthodoxer Musik. Auch jüdische Musik erklingt während des Festivals."
Mehr über das Festivalprogramm erfahren Sie unter svs.sdh.cz.