14. Herbstbuchmesse in Havlickuv Brod

Herbstbuchmesse in Havlickuv Brod (Foto: CTK)

Rund 10 000 Menschen besuchten am Wochenende die 14. Buchmesse in Havlíckuv Brod. Die Messe gilt als zweitgrößte ihrer Art in der Tschechischen Republik. Mehr dazu erfahren Sie von Oliver Engelhardt:

Herbstbuchmesse in Havlickuv Brod  (Foto: CTK)
Am Freitag und Samstag stand die ostböhmische Stadt Havlíckuv Brod im Mittelpunkt des Interesses tschechischer Verleger, Schriftsteller und Buchliebhaber. Auf dem Programm der Herbstbuchmesse standen neben den Präsentationen der Verlage Lesungen, Autogrammstunden und anderes. Die Herbstbuchmesse ist nach der Prager Buchmesse die zweitgrößte Tschechiens. Die Gründerin und Leiterin Markéta Hejkalová erzählt über die Entstehung der Herbstbuchmesse:

"Im Jahr 1991 entstanden hierzulande viele neue Verlage und Buchhandlungen und die alten verschwanden, aber die Verleger und Buchhändler wussten nichts voneinander und hatten keinen Kontakt. Und so kam der Gedanke auf, irgendein Treffen zu veranstalten, und Ihnen die Gelegenheit zum Kontakt zu bieten."

Herbstbuchmesse in Havlickuv Brod  (Foto: CTK)
In den Anfängen haben sich zunächst ca. 80 Verleger an der Herbstbuchmesse beteiligt. Mittlerweile ist die Herbstbuchmesse enorm gewachsen, wurde zur Plattform verschiedener Preisverleihungen und Wettbewerbe oder auch - wie besonders in diesem Jahr - zum Anlass für Fachseminare für Buchhändler und Bibliothekare. 265 kleine und große Verlagshäuser präsentierten am vergangenen Wochenende dem Fachpublikum und der interessierten Öffentlichkeit rund 8000 Bücher unter anderem aus den Bereichen Kinderbuch, Fachliteratur, Lehrwerke und Belletristik.

"Es gibt Jahre, in denen eine große Menge an Verlagen teilnimmt, aber natürlich gab es auch Jahre, in denen weniger kamen, aber in letzter Zeit kann ich mich nicht beschweren. Das Interesse der Verleger ist eigentlich größer als die Möglichkeiten der Räume."

So gab es auch Besucher, die sich vom großen Ansturm vor den Messeständen im Kulturhaus Ostrov abschrecken ließen. Trotzdem denkt die Organisatorin Markéta Hejkalová vorläufig nicht daran die Herbstbuchmesse zu verlängern oder an einen anderen Ort zu verlegen, denn die Tradition hat sich bewährt:

"Havlickuv Brod ist im Zentrum der Tschechischen Republik und von nirgends ist es weit. Und weil es keine Metropole ist, sind die Preise günstiger als auf anderen Messen und so können sich sowohl größere als auch kleinere Verlage und Neulinge die Teilnahme leisten."

Im Zusammenhang mit einer Messe erhält man auch einen guten Eindruck vom tschechischen Buchmarkt insgesamt. Dazu noch einmal die Leiterin der Herbstbuchmesse Markéta Hejkalová:

"Ich glaube die Situation ist sehr gut, der tschechische Buchmarkt ist sehr vielfältig. Er ist nicht so zentralisiert und damit eben vielseitiger. Sowohl bei den Verlegern als auch bei Buchhändlern existieren viele unabhängige Unternehmen, nicht nur die großen Ketten. Und natürlich gibt es auch eine große Menge Verleger: solche die sich vor Allem auf kommerzielle Literatur stützen, Verlage die ein Querschnittsprogramm haben oder andere mit einer sehr speziellen Ausrichtung."

Es ist also anzunehmen, dass Havlíckuv Brod auch im Herbst 2005 zwei Tage lang als Hauptstadt der Bücher gelten wird, zumindest in der Tschechischen Republik.