25 Jahre Lungentransplantation in Tschechien
Die erste Lungentransplantation in Tschechien wurde am 22. Dezember 1997 vom Team von Professor Pavel Pafko in der Uniklinik in Prag-Motol durchgeführt. Seit 25 Jahren besteht also für die Patienten hierzulande die Hoffnung auf ein längeres Leben oder eine deutlich bessere Lebensqualität.
Nach mehreren Jahren der Vorbereitung wurde der damals 41-jährige Josef Moravec aus Nymburk der erste Patient mit einer transplantierten Lunge in Tschechien. Bei ihm war eine Entzündung der Lungenkammern im Endstadium diagnostiziert worden, bei der das Versagen der Atmung drohte. Eine Lungentransplantation war Moravec‘ einzige Hoffnung. Bei dem Spender handelte es sich um einen 26-jährigen Mann, dessen Leben nach einer Schussverletzung nicht mehr zu retten war. Moravec lebte mit dessen Lunge noch weitere sechs Jahre. Er war der vierte Einwohner Tschechiens, der sich einer Lungentransplantation unterzog. Zuvor waren drei tschechische Patienten in Wien operiert worden.
Nach Professor Pafko übernahm Robert Lischke, heute Chef der III. Chirurgischen Klinik und Leiter des Lungentransplantationsprogramms, den Staffelstab in Motol. Unter seiner Leitung wurde 2014 die erste gleichzeitige Lungen- und Herztransplantation hierzulande durchgeführt. In den ersten Jahren wurden in Tschechien bis zu zehn Lungentransplantationen pro Jahr vollzogen. Heute sind es über fünfzig, womit das Motol-Krankenhaus zu den führenden Kliniken in Europa gehört.