30 Jahre Mährischer Muskateller
Vor 30 Jahren wurde der Mährische Muskateller in das staatliche Rebsorten-Buch eingetragen.
Der Mährische Muskateller, tschechisch „Muškát moravský“, gehört zu den bekanntesten tschechischen Rebsorten. Heutzutage wird er auf einer Fläche von mehr als 400 Hektar angebaut. Nach der Rebsorte „Pálava“ ist er die am meisten verbreitete einheimische Neuzüchtung in Tschechien.
Im staatlichen Rebsorten-Buch sind 67 Sorten eingetragen. Am weitesten verbreitet sind hierzulande der Grüne Veltliner, Müller Thurgau und St. Lorenz. Sie bilden 40 Prozent aller in Tschechien angepflanzten Weinsorten.
Önologe Jaroslav Suský, der am Wettbewerb TOP 77 Weine teilnimmt, erklärte, dass der Mährischer Muskateller jedoch zu Weinsorten gehört, die nicht mehr viel angepflanzt werden. In der Zeit seiner Entstehung erlebte er einen Aufschwung, so Suský. Es war laut Suský der aromatischste Wein, den es auf dem Markt gab. Das Interesse der Verbraucher hänge von vielen Modetrends ab, meint dazu der Önologe. Die Zukunft des Mährischen Muskatellers sieht er in Cuvées, also in Weinen aus Verschnitt oder in Schaumweinen.Der Chefsommelier des tschechischen Weinbauzentrums in Valtice / Feldsberg, Marek Babisz, erklärte, der Mährische Muskateller gelte heute vor allem als eine der Rebsorten, aus denen der sogenannte St.-Martins-Wein produziert werde.
Der Mährischer Muskateller kann seit 1987 angepflanzt werden. Die Rebsorte wurde von Václav Křivánek gezüchtet. Das Ziel war es damals, eine neue Rebsorte zu züchten, die dem Rheinischen Riesling ähnlich wäre, jedoch mit einer kürzeren Vegetationszeit und mit mehr Aroma. Der Mährische Muskateller wird auch „Mopr“ genannt.