„Adrenalin gibt dir Kraft“: Mann aus Brünn erhält tschechischen Lebensretterpreis

Am Donnerstag wurden in Prag die Michal-Velíšek-Preise für aktiven Hilfseinsatz in Notsituation und Widerstand gegen Gewalt vergeben.

Der diesjährige Michal-Velíšek-Preis geht an David Studnica. Der 37-jährige Automechaniker aus Brno / Brün hat unter dem Einsatz seines eigenen Lebens zwei Menschen aus einem brennenden Gebäude gerettet. Im Juni dieses Jahres roch der Mann bei der Arbeit in seiner Werkstatt Rauch und bemerkte, dass ein benachbartes verlassenes Gebäude brannte, in dem häufig Obdachlose untergebracht sind – und er rannte dort hin…

„In diesem Moment war mir nicht klar, dass mir etwas passieren könnte. Ich habe nicht darüber nachgedacht, das Adrenalin gibt dir Kraft“, sagte Studnica nach der Preisvergabe am Donnerstagabend in Prag. Er kletterte auf einer Leiter durch den dichten Rauch und rettete einen Mann auf frische Luft. Eine junge Frau, die zusammengebrochen war, konnte er nicht aus dem Zimmer holen, blieb aber bei ihr, bis die Feuerwehr eintraf. Die Auszeichnung werde ihn motivieren, weiter Menschen zu helfen, sagte Studnica bei der Preisverleihung.

Der Gewinner wurde durch eine öffentliche Abstimmung ermittelt. Die beiden anderen Finalisten der Umfrage wurden ebenfalls ausgezeichnet. Daniel Ziman nahm einen sexuellen Angreifer auf der Straße in Brünn fest. Der populäre Sänger Michal Hrůza überwältigte einen Mann, der in Prag mehrere Frauen und Kinder grundlos angegriffen hatte.

Die Umfrage wird von der Stiftung Adra und dem TV-Sender Nova organisiert. Ziel ist es, menschliche Gleichgültigkeit zu bekämpfen und die Handlungen derjenigen hervorzuheben, die in einer kritischen Situation vorbildlich gehandelt haben. Der Preis ist nach Martin Velíšek benannt, der 2005 einer jungen Frau zu helfen versuchte, die auf dem Prager Karlsplatz von einem Kriminellen belästigt wurde. Der Verbrecher erschoss Velíšek.

In den 18 Jahren, in denen das Projekt läuft, hat die Öffentlichkeit 1161 Personen für Auszeichnung vorgeschlagen. Der jüngste Nominierte war drei Jahre, der älteste 88 Jahre alt. Vier Finalisten für die Auszeichnung erhielten die Staatsauszeichnung für Heldentum, zwei von ihnen in Memoriam.