Ältere QSL-Karten und Sprachkenntnisse in Tschechien
Zwei Wochen sind schon wieder vergangen. Nun kommen Sie, unsere Hörer, erneut zu Wort. Wir haben für unser Hörerforum in Ihren Zuschriften geblättert.
Welche tschechische Sportlerin holte Olympia-Gold über 30 Kilometer Langlauf in der freien Technik? Bitte nennen Sie auch das Jahr und den Ausrichtungsort der Olympischen Spiele.
Schreiben Sie uns den Namen bis Ende Februar an die Adresse [email protected].
Und nun zu Ihren Briefen und E-Mails. Viele Hörerinnen und Hörer bedanken sich für die kleinen Weihnachtssouvenirs von uns. So zum Beispiel Klaus Köhler aus Probstzella:
„Liebe Redaktion, soeben habe ich Ihren ‚schwergewichtigen‘ Brief empfangen und geöffnet. Welche Überraschung: ein prima Stehkalender, der mich fortan immer daran erinnert, Radio Prag zu hören. Die beiden QSL-Karten habe ich auch dankend erhalten. Sollte es noch nicht zu spät sein, folgende Bitte: Schicken Sie mir bitte die in meiner Mail gewünschte QSL-Karte mit dem Motiv 'Aero AE-45', dann ist der Jahrgang 2013 komplett, und ich kann mich der neuen, attraktiven Farb-QSL-Serie widmen.“Einen ähnlichen Wunsch wie Herr Köhler äußert auch Heinrich Eusterbrock aus Kaufbeuren:
„Vielen Dank für die rasend schnelle Beantwortung meines letzten Hörberichts. Über die rasche Antwort und die beiden QSL-Karten sowie den Schreibtischkalender und die beiden Taschenkalender für 2014 habe ich mich sehr gefreut. Jetzt habe ich acht QSL-Karten für das Jahr 2013 beieinander, doch es gibt da ein kleines Problem: Die Ansicht der 'JK-System Bleriot' habe ich nun doppelt in meiner Sammlung, dafür fehlt mir die Karte mit der 'Sokol M-1C'. Vielleicht könnten Sie mir das Exemplar ja noch ausstellen, denn glücklicherweise fand ich in meinem Logbuch noch Empfänge aus dem Monat Mai 2013, die ich Ihnen noch nicht mitgeteilt hatte. Meine Frau und ich hatten uns ja Anfang Juni auf eine dreimonatige Wohnmobiltour begeben, und da war ich vor lauter Vorbereitungsarbeiten nicht dazu gekommen, den Hörbericht abzuschicken. Im Herbst habe ich die Daten dann als veraltet angesehen. Sind sie jetzt meine Rettung? Freuen würde es mich.“ Selbstverständlich, Herr Eusterbrock und Herr Köhler. Sie können sich bereits jetzt freuen. Wir werden Ihnen die fehlenden Karten gerne zuschicken. Dies ist eine Information auch für andere Hörerinnen und Hörer. Wir haben auch ältere QSL-Karten noch zur Verfügung, und das sogar zehn Jahre zurück. Wenn Sie also eine Lücke in Ihrer Sammlung haben, schreiben Sie uns. Wir werden Ihren Empfangsbericht mit der gewünschten Karte belohnen.Auf eine Ausgabe unserer Sendereihe Spaziergang durch Prag vom Januar reagiert Hans Riedelbauch aus Bad Kreuznach mit einer persönlichen Erinnerung:
„Im heutigen Bericht von Radio Prag hat mich sehr interessiert, was über das Hotel Jalta gesagt wurde. Vermutlich bin ich einer der Wenigen noch Lebenden, die einst dort ein Zimmer bekamen, es muss wohl 1972 gewesen sein. Ich war von der Technischen Hochschule zu einem metallurgischen Vortrag eingeladen, was mir bereits am Grenzbahnhof Cheb / Eger freundlichen Empfang sicherte. Ich wusste schon, dass die deutsche Botschaft im Jalta untergebracht war, das Hotel also unter Beobachtung stehen musste, war aber mit meinem Aufenthalt zufrieden, erinnere mich noch besonders an die polyglotte Rezeption mit österreichisch gefärbtem Deutsch.“ Zufälliger Weise ist im Januar noch eine E-Mail bei uns eingetroffen, in der es um die Sprachkenntnisse hierzulande ging. Allerdings zeigt sich Peter Schonke aus Freital bei Dresden nicht so zufrieden:„Guten Tag nach Prag! Wir waren nach rund zehn Jahren über Silvester wieder mal in Prag. Diese faszinierende Stadt ist immer einen Besuch wert, und uns gefällt sie besonders gut. Allerdings gibt es in der Nachbetrachtung doch Wermutstropfen, was die Kommunikation dort betrifft. Diese sehr einseitige Ausrichtung im Tourismus, dem Gaststättengewerbe, in den Unterkünften und in den Museen auf vorrangig nur noch Englisch ist zu tadeln. In der jahrhundertealten Geschichte wurden ja eigentlich andere Sprachen gesprochen, und die Tschechische Republik wird zu einem großen Teil von zwei deutschsprachigen Staaten begrenzt. Somit fühlen sich gerade ältere deutsche Reisende und solche ohne englische Sprachkenntnisse total ausgegrenzt und sehr fremd. Es ist unzumutbar, wenn in Gaststätten nur noch Speisekarten in einer Fremdsprache (Englisch) ausliegen und das Personal sich auch mit Deutsch schwer tut. Dies habe ich oft im Umgang mit älteren deutschen Gästen so beobachtet. Zum Glück spreche ich selbst als Tourist recht gut Tschechisch und auch Englisch (was mir leichter fällt). Jedoch ist diese Entwicklung für die Zukunft katastrophal, finde ich.“
„Wie viele Sprachen du sprichst, sooft mal bist du Mensch.“
Sie haben Recht, dass die deutsche Sprache hierzulande eine lange Tradition hat, auf die man zurückblicken kann und sollte. Dennoch gilt das Englische heute allgemein als Sprache der Verständigung, und jedes Kind hierzulande lernt es als erste Fremdsprache in der Schule. Deutsch hat einfach nicht mehr die Bedeutung wie noch vor dem Krieg. Außerdem finden Tschechen auch nur selten Informationen in ihrer Landessprache, wenn sie in den grenznahen Gegenden Bayerns und Sachsens sind. Das Englische ist einfach die Sprache, auf die sich die Welt für die Kommunikation zwischen verschiedenen Nationen geeinigt hat. Aber natürlich gilt auch der Spruch, der Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben wird, und der sich auch im Tschechischen als Sprichwort eingebürgert hat: „Wie viele Sprachen du sprichst, sooft mal bist du Mensch.“
Herr Schonke schreibt weiter zu seiner Erfahrung aus Prag:„Es werden sicherlich dadurch weniger Touristen nach Tschechien reisen, und Gespräche mit meinen deutschen Mitbürgern haben mir dies bestätigt. Es ist schon befremdlich, wenn man zum Beispiel in einem Museum vor deutschen Ausstellungstücken steht und dazu sich die Erklärung aus dem Englischen übersetzen soll. Hier sollte man sich an 'höherer Stelle' mal diesem Thema annehmen, damit diese Entwicklung nicht noch mehr ins Abseits führt. Ich finde, dass sich eine so kulturelle Stadt wie Prag (und auch andere Städte in Tschechien) dies schon leisten könnten, um dadurch anziehender zu werden oder wenigstens zu bleiben.“
Der Fall der Museen liegt noch einmal etwas anders: Diese werden nicht vorrangig von Deutschen besucht, und mit Englisch erreicht man die meisten Besucher. Soweit unsere Gedanken zu Ihren Anmerkungen, Herr Schonke.Letztlich schließt Peter Schonke aber seinen Brief gewissermaßen optimistisch ab:
„Zum Glück traf ich bei der Touristikinformation auf eine sehr freundliche und gut Deutsch sprechende Mitarbeiterin. Ich glaube sogar, dass diese ältere Dame das ehrwürdige 'Prager Deutsch' sprach.“
Und damit ist die Zeit für unser Hörerforum schon wieder vorüber. Wir freuen uns auf weitere Briefe und Zuschriften. Unsere Postadresse lautet: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Die E-Mailadresse ist: [email protected]. Und wir freuen uns auf ein Wiederhören in 14 Tagen. Bis dahin machen Sie´s gut.