Ältestes Männerkloster auf tschechischem Boden: Vor 1030 Jahren wurde das Benediktinerstift Břevnov gegründet
Am 14. Januar 993, also vor genau 1030 Jahren, wurde das Kloster Břevnov gegründet, das heute im Westen von Prag liegt.
Die Gründungsväter – Fürst Boleslav II. und der heilige Adalbert (tschechisch: Vojtěch), damals Prager Bischof – widmeten das Stift dem Benediktinerorden. Dieser hatte Anhänger in mehreren umliegenden Dörfern, nicht zuletzt auch im Ort Břevnov selbst. Dessen Name leitete sich vermutlich vom Wort „břevno“ ab, also dem Balken.
Das Kloster war lange Jahre die Dominante der zerklüfteten Landschaft zwischen den Hügeln Petřín / Laurenziberg und Bílá hora / Weißer Berg. Im Jahr 1420 wurde es von den Taboriten dem Erdboden gleichgemacht, der Wiederaufbau begann erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das heutige Gebäude, eine barocke Hallenbasilika nach dem Entwurf des Architekten Christoph Dientzenhofer, stammt von Anfang des 18. Jahrhunderts und dient immer noch seinem ursprünglichen Zweck.
Zum 1000-jährigen Bestehen erhielt das Kloster Břevnov durch ein Dekret von Papst Johannes Paul II. den Titel Erzabtei. Dieser wird besonders bedeutenden, selbständigen und rechtlich unabhängigen Männerklostern verliehen.
In der Gründungsurkunde von 993 ist eine weitere Besonderheit des Benediktinerstifts Břevnov festgehalten: Dort gab es nämlich die erste dokumentierte Bierbrauerei Böhmens.