Aids-Projekt: Freddie Mercurys Ex-Assistent klärt auf

Milan Šatník und Peter Freestone (Foto: ČTK / Michal Krumphanzl)

In allen Kinos läuft er derzeit: Bohemian Rhapsody, der Queen-Film. Peter Freestone war elf Jahre lang persönlicher Assistent von Freddie Mercury und hat beim Verfassen des Drehbuchs beraten. Heute lebt er in Tschechien. Und genau dort ist er an einem Projekt beteiligt, bei dem Schüler über Aids aufgeklärt werden sollen – also zu der Krankheit, an der Queen-Sänger Mercury 1991 gestorben ist.

Peter Freestone  (Foto: ČTK / Michal Krumphanzl)
Im Videoclip zu dem Aidsprojekt sagt Peter Freestone in einer kurzen Sequenz:

„Freddie Mercury, der große Rockstar und auch mein bester Freund – aber ich habe tatenlos zusehen müssen, wie er an Aids starb.“

Auch Queen-Gitarrist Brian May wendet sich in dem Video an die Jugendlichen von heute:

„Aids ist nicht verschwunden. Es ist immer noch eine schreckliche Krankheit, die viele Menschen auf dieser Erde tötet.“

Das Projekt nennt sich Titanic Freddie AIDS. Die Idee dazu hatte der tschechische Sänger Milan Šatník. Die Titanic sei wegen eines vermeintlich kleinen Eisbergs gesunken und der große Künstler Mercury von einem winzigen Virus dahingerafft worden, erläutert Šatník:

Milan Šatník  (Foto: ČTK / Michal Krumphanzl)
„Vor sieben Jahren hatte ich einen Auftritt mit meiner Band. Danach sind wir noch auf eine Party gegangen. Dort habe ich eine leichtsinnige junge Frau erlebt, die in aller Öffentlichkeit mit einem älteren Mann geschlafen hat. Augenscheinlich kam es zum ungeschützten Verkehr. Bei mir ist in dem Moment die Frage aufgekommen: Was, wenn dieser Mann mit HIV infiziert ist? Dann könnte sich die junge Frau anstecken und die Krankheit unbewusst weiterverbreiten.“

Milan Šatník wandte sich deswegen an Peter Freestone. So sei das Projekt ins Rollen gekommen, sagte der 64-jährige Brite am Dienstag in Prag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz:

„Als Milan damals mit mir sprach, fand ich das sehr interessant, weil ein junger Mensch mich fragte. Für meine Generation war ungefähr seit 1980 Aids ein allgegenwärtiges Thema. Wir wussten und wissen, worum es geht. Als ich aber hier nach Tschechien kam, habe ich fast nichts über Aids gehört. Weder im Fernsehen wurde darüber berichtet, noch in den Zeitungen.“

Film „Bohemian Rhapsody“  (Foto: Archiv Cinemart)
Deswegen findet er es wichtig, junge Menschen aufzuklären. Und nun soll der Erfolg des Queen-Films „Bohemian Rhapsody“ dem einen neuen Schub geben. Gegenüber Radio Prag erläuterte Peter Freestone:

„Niemand hätte sich träumen lassen, dass der Film eine solche Wirkung entfalten würde. Wenn er aber bei dem jetzigen Projekt helfen kann, dann ist das von großem Nutzen.“

Der Film spart zwar die letzten Lebensjahre von Freddie Mercury aus. Doch genau darüber berichtet Peter Freestone bei seinen Auftritten in Schulen und Sportvereinen. Der gelernte Kostümdesigner begann 1979 bei Queen und wurde im folgenden Jahr persönlicher Assistent von Mercury. Es entstand eine enge Freundschaft. Zu Ostern 1987 wurde beim Sänger von Queen dann Aids diagnostiziert. Als Freddy Mercury 1991 starb, war Freestone einer der Letzten, die seine Hand hielten. Deswegen klärt er zusammen mit Milan Šatník heute die Jugend über die Krankheit auf. Kommen die beiden an eine Schule oder in einen Sportverein, dann gehört dazu auch ein Medley aus Queen-Songs – oder ein Konzert.


Bevor Peter Freestone und Milan Šatník tschechische Schulen besuchen, geht’s erst einmal ins Ausland. Dabei stehen die Schweiz, die Niederlande, Kroatien, Mexiko und die USA auf dem Programm.