Akademie der Wissenschaften bietet Forschern in Not Zuflucht
Die tschechische Akademie der Wissenschaften will Forschern unter die Arme greifen, die vor Krieg oder Verfolgung aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Im Rahmen des Programms „Researchers at Risk Fellowship“ können sie ihre Forschungen an den Instituten der Akademie fortsetzen.
Um die Aufnahme in das Programm können sich die ausländischen Forscher bis Ende Februar bewerben. Die ersten erfolgreichen Antragsteller würden dann schon im April anfangen, in den Instituten der Akademie der Wissenschaften zu arbeiten. Darüber informierte die Akademie am Montag in einem Pressebericht. Der Vorsitzende der Rats der Akademie für Beziehungen mit dem Ausland, David Honys, merkte an, dass es sich seines Wissens nach um eines der wenigen solchen Programme in Tschechien handele, wenn nicht sogar um das überhaupt erste Programm dieser Art. Die Akademie habe sich dabei im Ausland inspirieren lassen, so Honys.
Die erste Runde des Programms wurde im März 2022 als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine ausgeschrieben und konzentrierte sich nur auf Forscher aus der Ukraine. In diesem Jahr können sich Forscher aus weiteren 91 Staaten um Hilfe bewerben. Zu den Ländern gehören unter anderem Afghanistan, der Iran, Mexiko sowie weitere mittelamerikanische und afrikanische Länder, aber auch Vietnam. Die Liste der Länder wurde laut Honys gemäß dem Democracy Index 2022 erstellt, der diese Länder als Staaten mit hybriden und autoritären Regimes bezeichnet, wobei Russland, Belarus und China herausgenommen wurden. Die finanzielle Unterstützung von der Akademie für persönliche Kosten beträgt 720.000 Kronen (28.800 Euro) für ein Jahr und wird 24 Monate lang ausgezahlt. Die Akademie will im März die Namen der erfolgreichen Bewerber bekanntgeben.