Aktion "Tag ohne Autos" wird in Tschechien zum 10. Male durchgeführt

Bereits zum zehnten Male wird an diesem Freitag in Tschechien die Aktion "Tag ohne Autos" durchgeführt, bei der die Einwohner mehrerer Städte aufgefordert werden, ihre Privatfahrzeuge an diesem Tag nicht zu benutzen, sondern mit den städtischen Verkehrsmitteln auf Arbeit oder zum Einkauf zu fahren. In diesem Jahr haben sich rund 50 Städte dieser Aktion angeschlossen.

Bereits zum zehnten Male wird an diesem Freitag in Tschechien die Aktion "Tag ohne Autos" durchgeführt, bei der die Einwohner mehrerer Städte aufgefordert werden, ihre Privatfahrzeuge an diesem Tag nicht zu benutzen, sondern mit den städtischen Verkehrsmitteln auf Arbeit oder zum Einkauf zu fahren. In diesem Jahr haben sich rund 50 Städte dieser Aktion angeschlossen. In zwölf von ihnen - darunter Liberec/Reichenberg und Jablonec n.N./Gablonz - können dabei Busse und Sraßenbahnen am Freitag kostenlos genutzt werden. Was es mit dieser Aktion eigentlich auf sich hat, dazu sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative Oziveni (zu dt. Belebung) Petr Stepánek gegenüber Radio Prag:

"Der Tag ohne Autos ist eine sehr wertvolle symbolische Aktion, die erstens eine Vielzahl von Bürgerinitiativen mobilisiert, die für einen bevorzugten städtischen Verkehr mit Massentransportmitteln zur Verbesserung der Umwelt eintreten. Die Vorteile dieses Verkehrs lassen sich an diesem einen Tag zeigen. Das hat Einfluss auf die öffentliche Meinung, weil die Menschen diese Form der Beförderung an dem Tag selbst in der Praxis testen können. Zweitens können die städtischen Rathäuser, die sich sonst vor der Reaktion der zahlreich motorisierten Bürger fürchten, einige Transportvarianten ausprobieren und die dabei positiv überzeugenden Beispiele in ihr späteres Verkehrskonzept aufnehmen. Leider läuft das nicht in Prag."

Auf die Frage, ob die Nichtbeachtung dieser Aktion in der Hauptstadt mit der ohnehin angespannten Verkehrssituation zu tun habe, die nach dem Hochwasser durch den weitreichenden Ausfall der Prager Metro entstanden ist, antwortete Petr Stepánek:

"Das von der Demokratischen Bürgerpartei ODS geführte Rathaus hat zehn Jahre lang behauptet, dass sich der individuelle Autoverkehr nicht einschränken lasse, weil ihn die Menschen haben wollen. Und auf einmal hat sich nach der Flut gezeigt, dass sich das Zentrum doch weiträumig absperren lasse und hierbei weder die Versorgung noch das Bedürfnis der Bürger, zur Arbeit und zu Veranstaltungen der Freizeitunterhaltung zu gelangen, eingeschränkt werden. In dieser Hinsicht sind vielen Leuten die Augen geöffnet wurden, was auch darin zum Ausdruck kommt, dass sich unserer Petition für den bevorzugten Einsatz von Massentransportmitteln gleich am ersten Tag 1600 Bürger angeschlossen haben. Auch sie sind zu der Auffassung gelangt, dass das Prager Stadtzentrum für PKW gesperrt der Transport mit Bussen und Straßenbahnen unterstützt werden sollte. Zum Beispiel durch Beibehaltung der eigenständigen Busspuren, der Einschränkung des Verkehrs in Straßen, wo Straßenbahnen fahren oder der Einführung eines S-Bahn-Netzes."

Soweit Petr Stepánek zu den Vorstellungen der Bürgerinitiativen über die Gestaltung des innerstädtischen Verkehrs in Prag.