Aktionen gegen Extasy-Dealer

Von Olaf Barth.

Der tschechischen Polizei ist wieder einmal ein beachtlicher Fang gelungen, wenn es auch nicht die allergrößten Fische waren, die ihnen da ins Netz gingen.

Über 20 000 Extasytabletten im Wert von rund 5 Millionen Kronen - ca. 280 000 DM - habe man bei Razzien in Prag und Brünn beschlagnahmt, verkündete am Sonntag Polizeisprecherin Ivana Zelenakova auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Die Polizeiaktionen in den beiden tschechischen Metropolen, in deren Verlauf 6 junge Tschechen festgenommen wurden, erfolgten bereits am 7. November. Laut Angaben der Ermittlungsbehörden werden die zwischen 18 und 22 Jahre alten Männer wegen illegaler Produktion und wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln und bewusstseinsverändernder Pharmaka angeklagt. Den Inhaftierten droht bis zu 12 Jahren Freiheitsentzug.

An der viermonatigen Polizeioperation waren neben den Ermittlern auch Mitarbeiter der nationalen Antidrogenzentrale und der Brünner Einheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität beteiligt.

Dennoch war die Festnahme bei weitem nicht der größte Schlag, der der tschechischen Polizei in den vergangenen Jahren gegen die Extasy-Mafia gelungen ist. Im November 1999 mussten sich zwei tschechische Akademiker vor dem Bezirksgericht in Hradec Kralove/ Königsgrätz wegen der Produktion von 55 kg Extasy im Wert von mindestens 70 Millionen Kronen verantworten.

Im Juli 1995 hob die Polizei ein Extasy-Labor im Prager Westen aus, in dem man 700 kg Rohmaterial zur Produktion von Drogen auffand. Aus dem sichergestellten Material hätte die tschechisch-niederländische Gang laut Polizeiangaben 35 Millionen Extasy-Tabletten im Wert von über 300 Millionen Kronen - ca. 17 Millionen DM - herstellen können.

Autor: Olaf Barth
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